Bundestag fasst wegweisenden Beschluss
Würdigung der Weimarer Republik und Bekenntnis zur Demokratiegeschichte
In seiner 118. Sitzung am 17. Oktober 2019 hat der Deutsche Bundestag auf Antrag der Fraktio-nen der CDU/CSU und der SPD einen wegweisenden Beschluss gefasst: Unter dem Titel „Orte der Freiheit und Demokratie: 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung – Demokratischer Aufbruch und Scheitern der ersten deutschen parlamentarischen Republik“ würdigen die Abgeordneten die Weimarer Republik und stellen sie in den größeren Zusammenhang der Demokratiegeschichte unseres Landes. Zugleich fordern sie die Bundesregierung auf, ein Förderprogramm für die Orte der Demokratiegeschichte mit einem jährlichen Volumen von 10 Millionen Euro aufzulegen und dabei die 2017 gegründete Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte einzubeziehen.
„Damit wird eine Idee unseres Vereins aufgegriffen“, freut sich Prof. Dr. Michael Dreyer, Vorsit-zender des Weimarer Republik e.V., über diese Nachricht. Denn die Initiative zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft kam vor vier Jahren aus Weimar. „Wir haben die Weimarer Republik von Anfang an nicht als Inselthema verstanden, sondern die Vernetzung mit den anderen Erinnerung-sorten der Demokratiegeschichte gesucht.“ Heute gehören der AG fast 50 Institutionen an, ihr Sekretariat ist in Weimar angesiedelt.
Im Beschluss des Deutschen Bundestages findet der Weimarer Republik e.V. auch explizit Er-wähnung. Sein Engagement für das Jubiläumsjahr wird ausdrücklich gewürdigt, zudem das neue Haus der Weimarer Republik begrüßt. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass die Überfüh-rung des Weimarer Republik e.V. in die institutionelle Förderung des Bundes gefordert wird. „Das ist ein ganz großartiges Signal“, erklärt Michael Dreyer. Bereits am 6. Februar habe der Bund in Weimar mit der Anwesenheit der gesamten Staatsspitze beim Festakt „100 Jahre Weimarer Reichsverfassung“ der ersten deutschen Demokratie die ihr zukommende Wertschätzung erwie-sen. Der nunmehr erfolgte Beschluss des Deutschen Bundestages runde dieses Bekenntnis in beeindruckender Weise ab. Allen, die sich dafür eingesetzt haben, sei ein tiefer Dank auszuspre-chen – an erster Stelle dem SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider, der sich seit Jah-ren intensiv für die Erinnerung an die Weimarer Republik einsetzt.
Den Wortlaut des Antrags und die Redebeiträge können Sie hier abrufen.