Vom drohenden Bürgerkrieg zum demokratischen Gewaltmonopol
Kurz vor dem 100. Jahrestag des Kapp-Putsches rückt die diesjährige Tagung Fragen nach Gewalt und dem staatlichen Gewaltmonopol in der Gründungsphase der Republik ins Zentrum. Immer wieder stand die junge Demokratie am Rande eines Bürgerkrieges, politische Gewalt von links und rechts stellte ihre Existenz von Anbeginn in Frage. Hinzu kamen die Gefahr eines von Gewalt begleiteten Zerfalls des Reiches, paramilitärische Gruppierungen verschiedenster Couleur, unkontrolliert zirkulierende Kriegswaffen nach dem Krieg und die weit verbreitete Bereitschaft, sein politisches Programm auch mit Gewalt durchzusetzen. Dass die Republik 1924 in eine Phase relativer Stabilisierung eintreten konnte, hat also nicht nur mit wirtschaftlicher Erholung zu tun, sondern auch mit sicherheitspolitischen Erfolgen und der Durchsetzung des demokratischen Gewaltmonopols. Die Tagung fragt daher nach dem Wechselspiel zwischen gewaltsamer Anfeindung und Konsolidierung, aber auch danach, was diese gewaltsame Geburt der Republik für ihre politische Kultur bedeutete und wie diese Gewalterfahrungen verarbeitet wurden.
Die Konferenz findet damit auch im Rahmen des von der Gerda-Henkel-Stiftung geförderten und an der Forschungsstelle Weimarer Republik durchgeführten Forschungsprojektes zum demokratischen Gewaltmonopol in der Weimarer Republik statt.
Das vollständige Programm finden Sie hier.
Die Konferenz ist öffentlich. Anmeldung bis zum 21.02.2020 bei: andreas.braune@uni-jena.de