Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Personen - Who is who der Weimarer Republik

Wissenschaft

In der Weimarer Republik war Deutschland in der Wissenschaft Weltspitze. Bedeutende Forscher und Gelehrte waren hier tätig: Albert Einstein, Max Planck, Werner Heisenberg, Fitz Haber. Ihre Entdeckungen und Theorien revolutionierten ganze Wissensgebiete.

Albert Einstein

(© Bundesarchiv, Bild 183-19000-1918 / o. Ang.)

1879-1955

  • Theoretischer Physiker
  • Erfinder der Relativitätstheorie
  • Physik-Nobelpreisträger 1921, 1922 überreicht

Albert Einstein gilt als einer der klügsten Köpfe des 20. Jahrhunderts. 1916 stellte er seine allgemeine Relativitätstheorie fertig, welche die theoretische Physik revolutionierte. 1917 wurde er zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik ernannt. 1921 wurde ihm der Nobelpreis für Physik verliehen, allerdings erst 1922 überreicht. In der Weimarer Zeit begann Einstein sich neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit auch politischen Fragen zu widmen. So setzte er sich 1918 für die Gründung der linksliberalen DDP ein und war Mitglied in der Liga für Menschenrechte. Zusammen mit anderen Intellektuellen der Weimarer Zeit unterzeichnete er den Dringenden Appell 1932 für ein gemeinsames Bündnis der linken Kräfte gegen den Nationalsozialismus. Nach der Machtübernahme der NSDAP ging Einstein ins Exil und setzte seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der amerikanischen Eliteuniversität Princeton fort.

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Friedrich Bergius

(© Bundesarchiv Bild 102-16352)

1884-1949

  • Chemiker
  • Chemie-Nobelpreisträger 1931

Bergius war der Sohn eines schlesischen Fabrikbesitzers und entstammte einer Familie, die zahlreiche Verdienste im Bereich der Wissenschaft vorzuweisen hatte. Er nahm 1903 ein Studium der Chemie und Technologie an der Universität Breslau auf und promovierte dort 1907. Nach seiner Habilitation 1912 wurde er Dozent an der Technischen Hochschule für physikalische Chemie. Sein Spezialgebiet war die Synthese chemischer Verbindungen mittels des chemischen Hochdruckverfahrens. So gelang es ihm Dieselöl unter hohem Druck aus Kohle und Wasserstoff herzustellen sowie ein effizienteres Verfahren zur Umwandlung von Holz in Zucker zu entwickeln. Für seine Erfolge auf diesem Gebiet erhielt er 1931 zusammen mit Carl Bosch den Nobelpreis für Chemie. Seine unternehmerische Tätigkeit war jedoch von weniger Erfolg geprägt, weshalb er trotz seiner Verdienste in der Wissenschaft hoch verschuldet war. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er nach dem Krieg in Buenos Aires, wo er 1949 starb.

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Werner Heisenberg

(© Bundesarchiv Bild 183-R57262)

1901-1976

  • Theoretischer Physiker
  • Physik-Nobelpreisträger 1932

Heisenberg entstammte einer bayrischen Gelehrtenfamilie. Nach seinem Abitur begann Heisenberg Mathematik zu studieren, wechselte aber später zur Physik. Bereits 1923 promovierte er an der Universität München und habilitierte ein Jahr später. Mit nur 26 Jahren wurde Heisenberg Professor an der Universität Leipzig und entwickelte sein Institut zusammen mit seinem Kollegen Friedrich Hund zu einem internationalen Zentrum für theoretische Physik. 1932 erhielt er den Nobelpreis für Physik für seine Arbeiten zur Quantenmechanik, vor allem aber für die von ihm entwickelte Unschärferelation. Im Dritten Reich emigrierte er, anders als viele andere Wissenschaftler, trotz zahlreicher Anfeindungen nicht, sondern arbeitete 1941 im Rahmen des Uran-Projekts mit dem Regime zusammen. Nach dem Ende des Krieges setzte er seine Lehr- und Forschungstätigkeit an verschiedenen Universitäten und Institutionen fort. Er setzte sich aktiv für die zivile Nutzung der Kernenergie in der jungen Bundesrepublik ein.

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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
[AB]August Baudert: Sachsen-Weimars Ende. Historische Tatsachen aus sturmbewegter Zeit, Weimar 1923.
[AS]Axel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
[BauerBauer, Kurt, Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall, u.a. Wien 2008.
[BihlBihl, Wolfdieter, Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918. Chronik - Daten - Fakten, Wien 2010.
[BüttnerBüttner, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933, Stuttgart 2008.
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[HildebrandHildebrand, Klaus, Das Dritte Reich, 7. Aufl., München 2010.
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[PM]Paul Messner: Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von den Anfängen bis Februar 1945 (Weimarer Schriften, Heft 17), Weimar 1985.
[ThHB]Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995, hrsg. von Bernhard Post und Volker Wahl, Redaktion Dieter Marek (Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Bd. 1), Weimar 1999.
[TofahrnTofahrn, Klaus W., Chronologie des Dritten Reiches. Ereignisse, Personen, Begriffe, Darmstadt 2003.
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[VU]Volker Ullrich: Die Revolution von 1918/19, München 2009.
[WinklerWinkler, Heinrich-August, Weimar 1918-1933. Die Geschichte der Ersten deutschen Demokratie, München 1993.
[WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)