Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Die Republikanisierung der Armee?

Die Deutsche Allgemeine Zeitung bringt gemischte Nachrichten aus der Militärpolitik. Wichtig ist vor allem die Gründung des Republikanischen Führerbundes, der sich die nachhaltige Republikanisierung der Armee auf die Fahnen geschrieben hat. Bei Leibe keine selbstverständliche Forderung im neuen Staat.

Volltext:

Ein republikanischer Offiziers- und Unteroffiziersbund.

Wie den "P.P.R." mitgeteilt wird, ist unter dem Namen "Republikanischer Führerbund" eine Bewegung im Gange, die den Zusammenschluß aller Führer und Unterführer bestrebt, die auf dem Boden der Republik stehen. Der Republikanische Führerbund will die Regierung gegen jeden gewaltssamen Umsturz schützen, ob er von rechts oder von links komme. Der Republikanische Führerbund verlangt, da in die Wehrmacht der Republik in erster Linie republikanische Führer eingestellt werden. Die neue Organisation wird in der nächsten Zeit mit einer Versammlung in die Oeffentlichkeit treten.

Die Abfindung der ausscheidenden Unteroffiziere.

Ein Vertreter des Reichsverbandes deutscher Unteroffiziere wurde vom Reichsfinanzminister empfangen. In der Unterredung kam zum Ausdruck, daß das Kabinett für die Abfindung der Unteroffiziere, die infolge Verminderung des Heeres zum Ausscheiden gezwungen sein werden, eintreten werde und baldige gesetzliche Regelung der Angelegenheit zu erwarten ist.

Die Rückkehr der Kriegsgefangenen aus der Schweiz.

Die sämtlichen in der Schweiz internierten deutschen Kriegsgefangenen werden in der zweiten Julihälfte über Konstanz nach Deutschland zurückbefördert. Es handelt sich um insgesamt 1200 Offiziere und 3000 Mann.

[...]

Verurteilte Hochverräter.

Das Standgericht beim hiesigen Landgericht hat den Taglöhner Wilhelm Jost, den Glasmacher Seufert und den Sergeanten Scheuermann, sämtlich Mitglieder der USPD, wegen Beihilfe zum Hochverrat zu je 1,5 Jahren Festung verurteilt, weil sie zu Beginn des Monats April in Lohr am Main mit Militärgewalt die Räterepublik ausgerufen hatten. Ein vierter Angeklagter, der nicht erschienen war, hat sich nach Mißlingen des Putsches, dessen Führer er war, der Regierung als Spitzel gegen die eigene Partei angeboten und für seine Dienste 700 M. erhalten.

Kommandostruktur des Reichsheeres

Quelle:

DAZ Nr. 308 vom 1.7.1919

In: http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/kalender/auswahl/date/1919-07-01/2807323X/

 

Bild:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichswehr#/media/Datei:Kommandostruktur_des_Reichsheeres.jpg

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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
[AB]August Baudert: Sachsen-Weimars Ende. Historische Tatsachen aus sturmbewegter Zeit, Weimar 1923.
[AS]Axel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
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(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)