Performance DESPERADOS 1919
20.00 Uhr - 21.00 Uhr | 02.03.2019 | Berlin
Anarchisten unterwandern die Arbeiterschaft, rauben und entführen, schüren Aufstand – und am Ende ereilt sie die Strafe: Sie werden von den Arbeitern erschlagen. So sah im Jahr 1919 ein antibolschewistischer Propagandafilm aus, der in München gedreht wurde. Die Aufwiegler sind Verbrecher, der Zorn des Volkes richtet sie, Recht und Ordnung sind wieder in Kraft. DESPERADOS hieß der Stummfilm; finanziert wurde er von zwei Ministern der Regierung Eisner – sicher ohne dessen Wissen und unter strikter Geheimhaltung. Ein Verrat von Sozialdemokraten an Revolution und Rätebewegung. Als der Film in die Kinos kommt, ist seine makabre Vision schon Geschichte: Die bayerische Räterepublik ist blutig niedergeschlagen. Moralisch diskreditiert auch.
Der Film ist verschollen und war lange Zeit vollkommen vergessen. Nun wurden Stills, Treatment und zahlreiche Dokumente wiederentdeckt. Die Performance umreißt die Hand-lung des Films DESPERADOS, einer Räuberpistole aus der Frühzeit der Propaganda mit bewegten Bildern. Jegliche Nuancen und Zwischentöne fehlen – zugunsten einer höchst manipulativen Schwarz-Weiß-Polarisierung. Der die Performance durchziehende Sachtext beleuchtet das Werk, seine Entstehung, Rezeption und Wirkungsgeschichte. Die wenigen erhaltenen Filmstills, bildmächtig und in starkem Rhythmus projiziert, sind weitaus mehr als eine Illustration des Vortrags. Als Zeitzeugnisse aus dem Bereich der Fiktion schlagen sie in die Gegenwart ein, bilden zusammen mit graphischen Elementen, Klang, Geräusch und Musik den Puls der Performance. Im Dialog mit Text und Bild bespielt der Perkussionist Zoro Babel verschiedenste Metallelemente, Werkzeuge, Maschinenteile – alles Materialien, die aus dem Kontext früherer Artillerie-Werkstätten stammen könnten. Julia Wahren schafft mit Stimm- und Textkompositionen die Verbindung zwischen historischem Sachver-halt, Reflexion und künstlerischer Synthese.
Der Film ist verschollen und war lange Zeit vollkommen vergessen. Nun wurden Stills, Treatment und zahlreiche Dokumente wiederentdeckt. Die Performance umreißt die Hand-lung des Films DESPERADOS, einer Räuberpistole aus der Frühzeit der Propaganda mit bewegten Bildern. Jegliche Nuancen und Zwischentöne fehlen – zugunsten einer höchst manipulativen Schwarz-Weiß-Polarisierung. Der die Performance durchziehende Sachtext beleuchtet das Werk, seine Entstehung, Rezeption und Wirkungsgeschichte. Die wenigen erhaltenen Filmstills, bildmächtig und in starkem Rhythmus projiziert, sind weitaus mehr als eine Illustration des Vortrags. Als Zeitzeugnisse aus dem Bereich der Fiktion schlagen sie in die Gegenwart ein, bilden zusammen mit graphischen Elementen, Klang, Geräusch und Musik den Puls der Performance. Im Dialog mit Text und Bild bespielt der Perkussionist Zoro Babel verschiedenste Metallelemente, Werkzeuge, Maschinenteile – alles Materialien, die aus dem Kontext früherer Artillerie-Werkstätten stammen könnten. Julia Wahren schafft mit Stimm- und Textkompositionen die Verbindung zwischen historischem Sachver-halt, Reflexion und künstlerischer Synthese.
Eintritt 10 EUR / erm. 5 EUR
Kartenvorverkauf an der Kasse des Museums für Fotografie und allen Kassen der Staatlichen Museen zu Berlin oder online: https://shop.smb.museum
Museum für Fotografie
Jebensstraße 2
10623 Berlin
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