Juli 1920
3. Juli
Der Reichstag lehnt ein Misstrauensvotum gegen die neugebildete, bürgerliche Minderheitsregierung ab.
[Overesch/Saal, S. 107]
5. - 16. Juli
In Spa wird die erste Reparationskonferenz mit deutscher Beteiligung abgehalten. Das Ergebnis der gemeinsamen Verhandlungen ist ein „Kohleabkommen“, in dem sich Deutschland bereit erklärt sechs Monate lang je 2 Millionen Tonnen Kohle an die Alliierten zu liefern. Im Gegenzug wird der Wert der Lieferungen, gemessen am Inlandspreis, Deutschland auf das Reparationskonto gutgeschrieben. Zusätzlich werden Deutschland Prämien und Kredite gewährt, die nach dem Differenzbetrag aus den höheren Weltmarktpreisen für Kohle errechnet werden.
[Büttner, S. 154/777]
11. Juli
Bei den Volksabstimmungen in West- und Ostpreußen stimmen 92,4 Prozent bzw. 97,9 Prozent für die Zugehörigkeit zu Deutschland.
[Overesch/Saal, S. 107]
17. Juli
Der jüngste Sohn des abgesetzten Kaisers erschießt sich bei Potsdam. Die Gründe für seinen Suizid bleiben ungeklärt.
[Overesch/Saal, S. 108]
20. Juli
Die deutsche Regierung erklärt ihre Neutralität im Konflikt zwischen Russland und Polen. Am 25. Juli ordnet die Reichsregierung an das keine kriegswichtigen Güter, wie Kohle, Munition und Sprengstoffe, an die beiden Kriegsparteien geliefert werden.
[Overesch/Saal, S. 107]