Juni 1920
3. Juni
Die Kommandeure der Reichswehrtruppen werden im Reichsministerium auf die Reichsverfassung vereidigt.
[Overesch/Saal, S. 103]
5. Juni
Raoul Hausmann und George Grosz initiieren die erste internationale Dada-Messe in Berlin.
[Overesch/Saal, S. 104]
6. Juni
Bei der Wahl zum Reichstag müssen die Regierungsparteien der Weimarer Koalition aus SPD, DDP und Zentrum herbe Verluste hinnehmen. Dadurch verliert die Weimarer Koalition ihre Mehrheit im Parlament, die bei der Wahl zur Nationalversammlung noch 78% ausmachte. Die Kabinettsbildung wird durch die Schwächung der demokratischen Parteien, bei gleichzeitiger Stärkung der radikalen und republikfeindlichen Parteien erheblich erschwert.
[Kluge, S. 66]
14. Juni
Der Soziologe Max Weber stirbt in München. Er wurde bekannt durch die Werke "Die protestantische Ethik" und "Der 'Geist' des Kapitalismus". Er war einer der Mitbegründer der linksliberalen DDP und Mitglied des Verfassungsausschuss im Dezember 1918.
[Overesch/Saal, S. 105]
20. Juni
Im neugegründeten Thüringer Freistaat findet die erste Landtagswahl statt. Dabei können die bürgerlichen Parteien 27 Mandate und die beiden sozialistischen Parteien 26 Mandate erringen. Die USPD wird mit 15 Mandaten stärkste Partei. In Groß-Berlin finden zugleich die ersten Kommunalwahlen statt. Auch hier erreicht die USPD mit 28,46% und 47 Mandaten das beste Wahlergebnis. Die SPD erreicht 10,9%, stärkste bürgerliche Partei ist die DVP mit 9,6%.
[Overesch/Saal, S. 105]
25. Juni
Einen Tag nach der Eröffnung des neugewählten Reichstags wird eine bürgerliche Regierung bestehend aus dem Zentrum, der DVP und der DDP unter Constantin Fehrenbach gebildet. Es ist eine Minderheitsregierung, deren politische Handlungsfähigkeit durch die Tolerierung der SPD-Fraktion gesichert wurde.
[Overesch/Saal, S. 106]