Oktober 1920
1. Oktober
Das Groß-Berlin-Gesetz tritt in Kraft. Durch die Eingemeindung von 7 Städten, 57 Landgemeinden und 27 Gutsbezirken, erreicht Berlin eine Einwohnerzahl von rund 3,86 Millionen Einwohnern und wird so nach New York und London zur drittgrößten Stadt der Welt.
Die entmilitarisierte Zone 50 km östlich des Rheins wird von deutschen Soldaten geräumt und die Truppenstärke der Reichswehr wird auf 150.000 Mann herabgesetzt.
Der impressionistische Künstler Max Liebermann wird zum Präsidenten der Preußischen Akademie der Künste ernannt.
[Overesch/Saal, S. 115]
12. - 17. Oktober
Auf dem Parteitag der USPD kommt es zur Spaltung der Partei. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen Haltungen zu der von Moskau gesteuerten, Kommunistischen Internationalen (Komintern). Während der rechte Parteiflügel die Bestimmungen der Komintern ablehnt, setzt sich der linke Flügel der Partei für einen Beitritt zur Komintern ein. Daraufhin spaltet sich der linke Flügel von der USPD ab und schließt sich Anfang Dezember der KPD an. Erst durch den Zustrom der Mitglieder des linken USPD-Flügels wird die Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands (VKPD), wie sie sich kurze Zeit nach der Vereinigung nennt, zur Massenpartei. Der verbliebene Teil der USPD nähert sich in der Folgezeit wieder der Mehrheitssozialdemokratie an.
[Kolb, S. 43; Winkler S. 148-149]
28. Oktober
Die preußische Landesversammlung verabschiedet die neue Landesverfassung in zweiter Lesung.
[Overesch/Saal, S. 119]
29. Oktober
Die sächsische Landesregierung bestimmt den 9. November zum gesetzlichen Feiertag.
Paul Wegeners Film „Der Golem. Wie er in die Welt kam“ wird in Berlin uraufgeführt.
[Overesch/Saal, S. 119]