Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Mai 1921

3. Mai

In Oberschlesien ereignet sich ein Aufstand der dort ansässigen polnischen Minderheit, die sich mit dem Resultat der im März stattgefundenen Volksabstimmung nicht zufrieden geben will. In der Folge kommt es zu Kämpfen zwischen Freikorps und polnischen Verbänden. Eine Einigung wird erst im Oktober erzielt.
[Kolb, S. 47]

4. Mai

Die Reichsregierung unter Constantin Fehrenbach tritt aufgrund der festgefahrenen Verhandlungen zur Reparationsfrage und der Weigerung der USA in der Krise zu vermitteln zurück.
[Overesch/Saal, S. 142]

6. Mai

Unter dem Eindruck der strikten Weigerung Deutschlands, den Reparationsforderung der Alliierten nachzukommen, wird ein neuer Zahlungsplan entwickelt. Der „Londoner Zahlungsplan“ senkt den Gesamtbetrag der Reparationen auf 132 Milliarden Goldmark und legt zugleich fest, wie die Reparationen zu zahlen sind.
[Kolb, S. 46]

Unter der Leitung des deutschen Außenministers wird ein Handelsvertrag mit Sowjetrussland ausgehandelt. Deutschland will sich auf diese Weise einen Zugang zum Absatzmarkt im Osten sichern. Zugleich sucht die Regierung aber die Annäherung an Russland mit Großbritannien abzustimmen, da man die Beziehung zu Russland nicht ohne Absprache mit den Westmächten aufbauen will. Im Geheimen führt man darüber hinaus Gespräche über eine militärische Zusammenarbeit.
[Niedhart, S. 12]

9. Mai

Das Zentrum, die USPD und die SPD sowie Teile der DVP und DDP sprechen sich für eine Annahme des Londoner Ultimatums aus.
[Overesch/Saal, S. 142]

10. Mai

Nach der Bildung des neuen Kabinetts Wirth, das sich aus den Parteien der Weimarer Koalition zusammensetzt, stimmt der Reichstag mit einer knappen Mehrheit für die Annahme des „Londoner Zahlungsplans“.
[Kolb, S. 46]

11. Mai

Die Reichsregierung nimmt das Londoner Ultimatum an.
[Overesch/Saal, S. 143]

20. Mai

Deutschland schließt einen Friedensvertrag mit China ab.
[Overesch/Saal, S. 143]

29. Mai

Bei einer Volksbefragung in Salzburg stimmen 90.000 zu 800 Bürger für den Anschluss an Deutschland.
[Overesch/Saal, S. 144]

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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
[AB]August Baudert: Sachsen-Weimars Ende. Historische Tatsachen aus sturmbewegter Zeit, Weimar 1923.
[AS]Axel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
[BauerBauer, Kurt, Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall, u.a. Wien 2008.
[BihlBihl, Wolfdieter, Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918. Chronik - Daten - Fakten, Wien 2010.
[BüttnerBüttner, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933, Stuttgart 2008.
[DNV]Die Deutsche Nationalversammlung im Jahre 1919 in ihrer Arbeit für den Aufbau des neuen deutschen Volksstaates, hrsg. v. Ed.[uard] Heilfron, Bd. 1 bis 6, Berlin [1919].
[Ebert/Wienecke-JanzEbert, Johannes/Wienecke-Janz, Detlef, Die Chronik. Geschichte des 20. Jahrhunderts bis heute, Gütersloh/München 2006.
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[GG]Gitta Günther: Weimar-Chronik. Stadtgeschichte in Daten. Dritte Folge: März 1850 bis April 1945 (Weimarer Schriften, Heft 33), Weimar 1987.
[GrüttnerGrüttner, Michael, Das Dritte Reich 1933-1945 (= Bd. 19, Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte), Stuttgart 2014.
[HildebrandHildebrand, Klaus, Das Dritte Reich, 7. Aufl., München 2010.
[Kessler Tgbb]Harry Graf Kessler. Tagebücher 1918-1937, hrsg. von Wolfgang Pfeiffer-Belli, Frankfurt a. M und Leipzig 1996.
[KittelKittel, Erich, Novembersturz 1918. Bemerkungen zu einer vergleichenden Revolutionsgeschichte der deutschen Länder, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 104 (1968), S. 42-108.
[KolbKolb, Eberhard, Die Weimarer Republik, 7. durchges. und erw. Aufl., München 2010.
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[Overesch/SaalOveresch, Manfred/Saal, Friedrich Wilhelm, Die Weimarer Republik, Eine Tageschronik der Politik, Wissenschaft Kultur, Augsburg 1992.
[PeukertPeukert, Detlef, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne, Frankfurt a.M. 1987.
[PK]Paul Kaiser: Die Nationalversammlung 1919 und die Stadt Weimar (Weimarer Schriften, Heft 16), Weimar 1969.
[PM]Paul Messner: Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von den Anfängen bis Februar 1945 (Weimarer Schriften, Heft 17), Weimar 1985.
[ThHB]Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995, hrsg. von Bernhard Post und Volker Wahl, Redaktion Dieter Marek (Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Bd. 1), Weimar 1999.
[TofahrnTofahrn, Klaus W., Chronologie des Dritten Reiches. Ereignisse, Personen, Begriffe, Darmstadt 2003.
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[VU]Volker Ullrich: Die Revolution von 1918/19, München 2009.
[WinklerWinkler, Heinrich-August, Weimar 1918-1933. Die Geschichte der Ersten deutschen Demokratie, München 1993.
[WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)