Juli 1922
1. Juli
Walter Simons, der frühere Außenminister, wird zum Reichsgerichtspräsidenten ernannt. Zudem wird er zum Präsident des Staatsgerichtshof und des Reichsdisziplinarhofs.
[Overesch/Saal, S. 173]
9. Juli
Die Abtretung Ost-Oberschlesiens tritt in Kraft. Damit ist die Region nicht mehr Teil des Deutschen Reiches.
[Overesch/Saal, S. 174]
Juli
Nach dem Schock über den Tod Walther Rathenaus kommt es zu einem drastischen Wertverfall der Mark, deren Wechselkursindex von 117,49 im Juli auf 1711,08 im November ansteigt. Der Sommer 1922 wird deshalb als Beginn der folgenden Hyperinflation betrachtet.
[Büttner, S. 170]
18. Juli
Im Reichstag wird das „Gesetz zum Schutze der Republik“ verabschiedet. Es stellt Mordverschwörungen unter schwere Strafe und bietet der Reichsregierung Mittel zum Verbot extremistischer Vereinigungen. Die Wirkkraft des Gesetzes bleibt aber aufgrund der rechtsgerichteten Einstellung vieler justizieller Entscheidungsträger begrenzt.
[Kolb, S. 50]