Januar 1923
2. Januar
Noch vor der Hyperinflation, kostet ein Dollar bereits 7525 Mark.
[Büttner, S. 779]
2. - 9. Januar
Frankreich und Belgien lehnen die von Italien und Großbritannien vorgelegten Zahlungspläne für die deutschen Reparationszahlungen, die längere Moratorien vorsahen, ab. Der deutschen Regierung ist es nicht erlaubt ihre Situation zu erklären. Am 9. Januar stellt die Reparationskommission, gegen die Stimme Großbritanniens, ein absichtliches Versäumnis Deutschlands bei den beschlossenen Kohlelieferungen im Jahr 1922 fest. Daraufhin wird die Besetzung des Ruhrgebiets, gemäß der „Politik der produktiven Pfänder“, beschlossen.
[Winkler, S. 187-188]
11. Januar
Fünf französische und eine belgische Division marschieren in das Ruhrgebiet ein und besetzen die Kohleproduktionsstätten. Die Truppen dienen zum Schutz einer Ingenieurs-Kommission, die ihrerseits die Kohleproduktion und –lieferung sicherstellen soll. Für die französische Regierung unter Poincaré ist die Ruhrbesetzung die erhoffte Gelegenheit die linksrheinischen Gebiete vom Deutschen Reich abzutrennen und so eine dauerhafte Schwächung Deutschlands zu erreichen.
[Kolb, S. 51]
13. Januar
Die deutsche Regierung reagiert auf die Besetzung des Ruhrgebiets mit der Ausrufung des „passiven Widerstands“. Alle Beamten erhalten die Weisung, keine Befehle der Besatzer entgegenzunehmen. Daraufhin wird das Ruhrgebiet von den französischen und belgischen Truppen vollständig vom übrigen Reichsgebiet abgeriegelt.
[Kolb, S. 52/353]
19. Januar
Die Reichsregierung und die betroffenen Länderregierungen weisen die Staatsbeamten an, den Befehlen der französischen und belgischen Besatzer nicht Folge zu leisten.
[Overesch/Saal, S. 187]
31. Januar
Ein belgisches Kriegsgericht verurteilt vier deutsche Polizisten in Aachen zum Tode. Das Urteil stößt auf heftige Proteste in der deutschen Bevölkerung.
[Overesch/Saal, S. 188]