April 1924
1. April
Das Volksgericht in München spricht Ludendorff von der Anklage des Hochverrats frei. Ernst Röhm, Chef der Sturmabteilung (SA), erhält eine Freiheitstrafe von drei Monaten und eine 100 Mark Geldstrafe. Adolf Hitler selbst wird zu fünf Jahren Festungshaft und 200 Mark Geldstrafe verurteilt. Allen Angeklagten wird von dem Gericht zu Gute gehalten, dass sie „von rein vaterländischem Geiste und dem edelsten, selbstlosen Willen“ geleitet wurden. Der Urteilsspruch und die Begründung kommen in den Augen vieler Zeitgenossen einem Freispruch gleich.
[Winkler, S. 252]
3. April
Der Reichsverkehrsminister wird zum Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn ernannt.
[Overesch/Saal, S. 222]
9. April
Die Sachverständigenkommission unter Charles G. Dawes legt ihr Gutachten zur Stabilisierung der deutschen Währung und der deutschen Guthaben im Ausland vor.
[Overesch/Saal, S. 222-223]
10. April
Der einflussreiche Industrielle Hugo Stinnes, der ab 1920 für die DVP im Reichstag saß, stirbt und hinterlässt ein Industrie-Imperium.
[Overesch/Saal, S. 223]
16. April
Die deutsche Regierung Marx erklärt sich zur Annahme des Dawes-Plans bereit.
[Büttner, S. 782]