Dezember 1924
Dezember
In Köln wird das höchste Profangebäude Europas (65m), der Mühlenhof, fertig gestellt. Der Architekt ist Jacob Koerfer.
[Büttner, S. 783]
4. - 14. Dezember
In Berlin wird die erste Funkausstellung von Reichspräsident Friedrich Ebert eröffnet.
[Overesch/Saal, S. 239]
7. Dezember
Die beruhigte innen- und außenpolitische Situation macht sich auch bei der Reichstagswahl bemerkbar. Die gemäßigten bürgerlichen Parteien und vor allem die SPD können einen deutlichen Stimmenzuwachs verzeichnen. Die radikalen Parteien verlieren deutlich an Stimmenanteilen. Lediglich die DNVP schafft es nochmals einen Wahlerfolg zu feiern. Trotz des Wahlsiegs der SPD scheitern die Versuche eine Große Koalition zu bilden am Widerstand der DVP. Deshalb erweist sich die Regierungsbildung als äußert schwierig. Bis zum Ende des Jahres kann sich keine Regierungskoalition zusammenschließen.
[Büttner, S. 340]
17. Dezember
Hitler wird nach der Begnadigung durch den bayrischen Justizminister Franz Gürtner vorzeitig entlassen.
[Büttner, S. 206/Kolb, S.354]
23. Dezember
Das erweiterte Schöffengericht des Magdeburger Amtsgerichts verkündet das Urteil im Beleidigungsprozess gegen Journalisten Erwin Rothardt. Dieser hatte den Reichspräsident Ebert zuvor beschuldigt, mit seiner Beteiligung am Berliner Munitionsarbeiterstreik vom Januar 1918, Landesverrat begangen zu haben. Rothardt erhält zwar eine Haftstrafe von drei Monaten, wegen der Beleidigung des Reichspräsidenten, zugleich konstatiert das Gericht jedoch, dass die Beteiligung an dem Streik im strafrechtlichen Sinne tatsächlich Hochverrat war. Deshalb wird der Angeklagte Rothardt von dem Verdacht der üblen Nachrede freigesprochen.
[Winkler, S. 276]