September 1930
14. September
Bei den Reichstagswahlen erreichen KPD und NSDAP große Stimmenzuwächse. Die NSDAP wird mit 18,2% zweitstärkste Partei, hinter der SPD mit 24,5%. Das Zentrum und die BVP können leichte Zuwächse verzeichnen, während DVP und DDP (jetzt unter dem Namen Deutsche Staatspartei) leichte Einbußen erleiden. Großer Verlierer der Wahl ist aber die die DNVP, die fast die Hälfte ihrer Mandate gegenüber der Wahl von 1928 verliert. Durch die hohe Anzahl an Mandaten, die auf die radikale Linke und Rechte entfielen, ist die Bildung einer „positiven“ Regierungsmehrheit nahezu unmöglich. Unter dem Eindruck dieser Entwicklung beschließt die SPD der Regierung vorerst keinen weiteren Anlass zur Auflösung des Reichstages zu geben und die Politik Brünings zu tolerieren.
[Kolb, S.127/134-35]
25. September
Im Zuge des Hochverratsprozesses gegen drei Ulmer Reichswehroffiziere vor dem Leipziger Reichsgericht bekennt sich Hitler dazu das angestrebte „Dritte Reich“ auf verfassungskonformen Weg erreichen zu wollen. In der Folgezeit wird Hitlers Aussage als „Legalitätseid“ bezeichnet.
[Overesch/Saal, S. 488-489]