Carl Legien
1861-1920
- Gewerkschaftsfunktionär
- Mitglied der Nationalversammlung
- Unterzeichner des Stinnes-Legien-Abkommens 1919
Legien begann seine politische Karriere in den 1880er Jahren als SPD-Politiker und Gewerkschaftsfunktionär. 1890 wurde er Vorsitzender der Generalkommission der deutschen Gewerkschaften. Daneben arbeitete er in dem Sozialistischen Gewerkschaftsbund, der später in Internationaler Gewerkschaftsbund umbenannt wurde, dessen Präsident er 1913 wurde. Im Krieg setzte er sich für die Unterstützung der Kriegspolitik der Reichsleitung bei den Gewerkschaften ein, forderte aber auch ein Entgegenkommen vom Staat. In der Revolutionsphase nach dem Krieg handelte er mit dem Unternehmer Hugo Stinnes das Stinnes-Legien-Abkommen aus. Es gilt als Zäsur im deutschen Arbeitsrecht, da die Gewerkschaften erstmals als gleichberechtigter Tarifpartner anerkannt wurden. 1919 wurde Legien Mitglied der Nationalversammlung. Im Kampf gegen den Kapp-Putsch organisierte er den Generalstreik der Gewerkschaften. Daraufhin bot Ebert Legien das Amt des Reichskanzlers an, was Legien jedoch ablehnte. Kurz darauf verstarb er.