Wilhelm Marx
1863-1946
- Mitglied der Nationalversammlung und des Reichstages
- Fraktionsvorsitzender des Zentrums
- Parteivorsitzender des Zentrums
- Reichskanzler 1923-1924 und 1926-1928
- Ministerpräsident Preußens Februar-März 1925
Der Jurist Marx begann seine politische Karriere im Kaiserreich, trat in die Zentrumspartei ein und wurde 1910-1918 Reichstagsmitglied. Als erfahrener Politiker wurde er nach der Novemberrevolution in die Nationalversammlung und den Reichstag gewählt. Anfang der zwanziger Jahre strebte er den Rückzug aus der aktiven Politik an. Da die Zentrumspartei jedoch in kurzer Zeit mit Erzberger und Trimborn zwei zentrale Führungspersönlichkeiten verlor, entschied er sich für die Fortsetzung seines politischen Engagements. Zunächst wurde er mit dem Vorsitz über die Reichstagsfraktion und die Partei ausgestattet, im Krisenjahr 1923 übernahm er das Amt des Reichskanzlers und behielt es bis 1924 inne. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 unterlag er im zweiten Wahlgang nur knapp Paul von Hindenburg. 1926-1928 wurde er erneut zum Reichskanzler und war damit der Reichskanzler mit der längsten Dienstzeit in der Weimarer Republik. Dabei kam ihm vor allem seine vermittelnde und ausgleichende Persönlichkeit zugute, die bei vielen Entscheidungsprozessen von entscheidender Bedeutung war.