Gustav Krupp
1870-1950
- Diplomat und Unternehmer
Gustav Krupp von Bohlen und Halbach wurde als Sohn eines preußischen Diplomaten geboren. Wie auch sein Vater, schlug Krupp von Bohlen und Halbach eine Diplomaten-Laufbahn ein. Dabei war er unter anderem in den deutschen Botschaften in Washington D.C. und Peking tätig. Auf Vermittlung Kaiser Wilhelm II. heiratete Krupp von Bohlen Halbach 1906 die Firmenerbin Bertha Krupp. Durch diese Verbindung und auf preußisch-königlichen Erlass hin war es ihm gestattet den Familien Krupp seinem eigentlichen Familiennamen voranzustellen. 1908 stieg er in die Unternehmensführung ein und gestaltete von da an die Firmenpolitik. Er führte die Friedrich Krupp AG während des Ersten Weltkriegs, der Weimarer Republik und der NS-Zeit bis 1942. Besonders in den 20er Jahren sah sich sein Unternehmen mehreren Krisen, die besonders mit den Folgen des Kriegs und der Weltwirtschaftskrise in Zusammenhang standen, ausgesetzt. Als preußischer Adliger war Krupp von Bohlen und Halbach politisch konservativ eingestellt, verhielt sich aber gegenüber der Republik loyal. Nach der Machtergreifung ging er jedoch eine enge Zusammenarbeit mit dem NS-Regime ein, die seinem Unternehmen große wirtschaftliche Vorteile bot. Krupp von Bohlen und Halbach beteiligte sich an der Rüstungspolitik und setzte dabei zahlreiche Zwangsarbeiter in seinen Betrieben ein. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands wurde er im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess für prozessunfähig erklärt und entging so einer Anklage.