Hjalmar Schacht
1877-1970
- Bankier
- Mitbegründer der DDP
- Reichsbankpräsident 1923-1930 und 1933-1939
Schacht wurde als Sohn eines Kaufmannes geboren und studierte Wirtschaftswissenschaften. Noch im Kaiserreich stieg er zum Direktor der Dresdener Bank auf und wechselte anschließend zur privaten Nationalbank für Deutschland, wo er ebenfalls den Posten des Direktors innehatte. Im November 1918 war er ein Mitbegründer der linksliberalen DDP. 1922 wurde er Direktor der durch Fusion entstandenen Danat-Bank. Während der Hyperinflation wurde er 1923 von der Regierung Stresemann erst zum Währungskommissar und anschließend zum Reichsbankpräsidenten ernannt. In diesen Funktionen gelang es ihm die Inflation zu überwinden. Als Gesandter Deutschlands nahm er 1924 an den Verhandlungen zum Dawes-Pan teil. Ab Mitte der zwanziger Jahre tendierte Schacht immer mehr zu den rechten Parteien und trat 1926 aus der DDP aus. 1929 nahm er erneut an Verhandlungen zur Regelung der Reparationszahlungen teil. Im Anschluss daran sprach er sich gegen die Bestimmungen und die Annahme des Young-Planes aus. Als der Vertrag im Reichstag schließlich doch angenommen wurde, trat Schacht vom Amt des Reichsbankpräsidenten 1930 zurück. In der Endphase der Weimarer Republik trat er der rechtsradikalen Harzburger Front bei, unterstützte die Regierungsabsichten Hitlers und knüpfte Kontakte zwischen der Industrie, der NSDAP und Hindenburg. Unter Hitler wurde Schacht 1933 erneut zum Reichsbankpräsidenten und 1934 zum Wirtschaftsminister ernannt.