Gustav Bauer
1870-1944
- Staatssekretär in der letzten kaiserlichen Regierung
- Reichskanzler von 1919 bis 1920
- Reichsminister in den Kabinetten Scheidemann und Müller
Gustav Bauer gehörte dem rechten Flügel der SPD an und stützte die Burgfriedenspolitik. Im Oktober 1918 trat er als Staatssekretär in das Kabinett Max von Baden ein. Im Februar 1919 wurde er im Kabinett Scheidemann Reichsarbeitsminister. Als die Regierung im Juni am Versailler Vertrag zerbrach, wurde Bauer Reichsministerpräsident (ab August 1919: Reichskanzler). In dieser Funktion setzte er die Übertragung der Eisenbahnen auf das Reich und die Reichsfinanzreform durch. Allerdings blieb seine Politik umstritten. Nach dem Kapp-Putsch musste er seinen Hut nehmen, weil die SPD das Vertrauen in ihn verloren hatte. Mitte der 1920er Jahre wurde er wegen des Barmat-Skandals kurzzeitig aus der SPD ausgeschlossen. Danach zog er sich ins Privatleben zurück.