Otto Wels
1873-1939
- Parteivorsitzender der SPD 1919-1933
- Mitglied der Nationalversammlung und des Reichstages
- Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold
Der gelernte Tapezierer Wels gehörte im Kaiserreich nicht zu der politischen Führungsebene der SPD. Erst mit der Novemberrevolution beginnt sein politischer Aufstieg. Im November 1918 wird er Mitglied der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin und zum Stadtkommandanten. Ein Zwischenfall im Dezember 1918 beendete seine Tätigkeit in diesem Amt. Aufständische Matrosen nahmen Wels gefangen und ließen ihn erst nach verschiedenen Zugeständnissen, u.a. Wels Rücktritt, wieder frei. Im Februar 1919 wird er Mitglied der Nationalversammlung. Im selben Jahr wird er zusammen mit Hermann Müller zum Vorsitzenden der SPD gewählt. Wels bleibt bis zur Machtübernahme und seinem Exil 1933 Vorsitzender der SPD. Am 23. März 1933 sagte er in der berühmt gewordenen letzten Reichstagsrede zum Ermächtigunggesetz: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“ Nach 1933 beteiligte er sich aktiv an der Exil-Organisation der SPD „Sopade“ in Prag und Paris.