Matthias Erzberger
1875-1921
- Leiter der Waffenstillstandskommission
- Reichsfinanzminister
- 1921 ermordet
Matthias Erzberger trat zu Beginn des Ersten Weltkrieges noch für einen Siegfrieden ein, forderte später aber einen Frieden ohne Annexionen. Seine Friedensresolution fand 1917 im Reichstag eine Mehrheit. Im Oktober 1918 trat er in das Kabinett Max von Baden ein und wurde Chef der Waffenstillstandskommission. In dieser Eigenschaft unterzeichnete er am 11. November den Waffenstillstand. Im Kabinett Scheidemann war er Minister ohne Geschäftsbereich und trat hier für die Annahme des Versailler Vertrages ein, was ihm erbitterte Gegner einbrachte. Unter Reichskanzler Gustav Bauer wurde Erberger im Juni 1919 Reichsfinanzminister. Mit seinen Reformen legte er die Grundlage für das moderne deutsche Steuerwesen. Durch die stärkere Belastung von Vermögen wurde er jedoch zur Zielscheibe rechter Propaganda, gegen die er erfolglos klagte. Daraufhin trat er 1920 als Minister zurück. Ein Jahr später wurde er ermordet.