Max Alsberg
1877-1933
- Jurist und Schriftsteller
Alsberg studierte in München, Berlin, Leipzig und Bonn Rechtswissenschaften und schloss das Studium mi der Promotion zum Dr. jur. ab. Er ließ sich 1906 in Berlin als Anwalt nieder und erhielt später zudem die Zulassung als Notar. Große Bekanntheit erlangte er als Strafverteidiger vieler berühmter Persönlichkeiten. So vertrat er unter anderen den abgesetzten Kaiser Wilhelm II. und den Unternehmer Hugo Stinnes vor Gericht. 1920 verteidigte er den DNVP-Politiker Karl Helfferich in einem aufsehenerregenden Beleidigungsprozess gegen den klagenden Reichfinanzminister Matthias Erzberger. 1931 vertrat er zusammen mit anderen Strafverteidigern Carl von Ossietzky, den Herausgeber der „Weltbühne“, in einem Hochverratsprozess. Im selben Jahr wurde Alsberg als Honorarprofessor an die Berliner Universität berufen. In Folge der „Machergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 endete seine berufliche Karriere jedoch abrupt. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihm die Zulassung als Notar entzogen und seine Entlassung als Hochschullehrer stand kurz bevor. Aufgrund der Rassenverfolgung emigrierte Alsberg in die Schweiz und nahm sich aus Verzweiflung über die Zerstörung seiner Existenz im September 1933 das Leben.