Otto Braun
1872-1955
- Mitglied der Nationalversammlung
- Preußischer Ministerpräsident 1920 und 1921-1932
Otto Braun engagierte sich im Kaiserreich in der preußischen Landespolitik und hatte von 1913-1918 einen Platz im preußischen Abgeordnetenhaus. 1919 wurde Braun in die verfassungsgebende Nationalversammlung gewählt. Besondere Bedeutung und Bekanntheit erlangte er aber durch seine Ernennung zum preußischen Ministerpräsidenten. Dieses Amt hatte er 1920 und von 1921 bis 1932, mit einer kurzen Unterbrechung, inne. Aufgrund der langen Regierungszeit wurde er auch „roter Zar von Preußen“ genannt. Die lange Phase der politischen Kontinuität in der Regierung Preußens, des bei weitem größten und bevölkerungsreichsten Staates Deutschlands, war der jungen Republik, durch die Krisenzeiten hindurch, eine wichtige Stütze. Erst der von der Reichsregierung Papen initiierte „Preußenschlag“ setzte der Regierung Braun ein Ende und übertrug die politische Macht einer Kommissarregierung. Der Preußenschlag erleichterte den Nationalsozialisten die Machtübernahme, als sie die Regelung 1933 zu ihren Gunsten ausnutzten.