Kurt von Schleicher
1882-1934
- Deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie
- Reichskanzler 1932-1933
Schleicher wurde 1882 als Sohn des adligen preußischen Offiziers Hermann von Schleicher in Brandenburg geboren. Er begann ebenso wie sein Vater eine militärische Laufbahn in der preußischen Armee. Im Gefolge seines Mentors Wilhelm Groener wurde er 1914 ins Kriegsamt berufen. 1917 wurde er an die galizische Front versetzt. Aufgrund seiner Nähe zu Groener und dessen Pakt mit Friedrich Ebert, arrangierte sich Schleicher mit der neuen Ordnung nach der Novemberrevolution. Schleicher wurde 1919 ins Reichswehrministerium versetzt und wurde dort zu einem engen Mitarbeiter Hans von Seeckts. Durch die Umbildung seiner Wehrmachtsabteilung in ein Ministeramt stieg Schleicher in den Rang eines beamteten Staatssekretärs auf. 1932 nutzte er seine Kontakte in das Reichspräsidentenpalais, um erst Franz von Papen und anschließend sich selbst zum Reichskanzler ernennen zu lassen. Vergeblich versuchte er, während seiner kurzen zweimonatigen Kanzlerschaft (Dezember 1932/Januar 1933) die Nationalsozialisten durch die Bildung einer „Querfront“ zu spalten. Nach geheimen Gesprächen zwischen Hindenburg, Papen und Hitler trat Schleicher Ende Januar 1933 zurück und musste sein Amt für Hitler räumen. Am 30. Juni 1934 wurde er aus Rache im Zuge des sogenannten Röhm-Putsches zusammen mit seiner Frau von den Nationalsozialisten ermordet.