Walther Reinhardt
1872-1930
- Deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie
- Preußischer Kriegsminister
- Chef der Heeresleitung der Reichswehr
Reinhardt war der Sohn eines württembergeschenen Offiziers und begann ebenso, wie sein Vater eine Offizierslaufbahn in der Armee Württembergs. Während des Krieges stieg Reinhardt in hohe Dienstränge auf und diente an verschiedenen Schauplätzen des Krieges. Kurz vor dem Ende des Krieges wurde er Anfang November 1918 als Departementsdirektor in das preußische Kriegsministerium versetzt. Nach Beginn der Revolution wurde Reinhardt von Januar bis September 1919 letzter Kriegsminister Preußens. Im Zuge der Umstrukturierung der Armee und der Ernennung Gustav Noskes zum Reichswehrminister endete auch das Bestehen des Kriegsministeriums. Reinhardt gelang es jedoch seine Position auszubauen und zum Chef der Heeresleitung der neugeschaffenen Reichswehr zu avancieren. Reinhardt setzte sich für eine republiktreue Reichswehr ein, während sein Konkurrent Hans von Seeckt, der Chef des Truppenamtes, dem demokratischen Staat kritisch gegenüber stand. So setzte sich Reinhardt während des Kapp-Putsches, im Gegensatz zu Seeckt, für einen Einsatz der Reichswehr gegen die Putschisten ein. Aufgrund der Ereignisse im Zuge des Kapp-Putsches traten Noske und Reinhardt von ihren Ämtern zurück. Sein Nachfolger wurde ausgerechnet der republikfeindliche Hans von Seeckt.