Franz von Papen
1879-1969
- Deutscher Offizier, zuletzt Oberstleutnant
- Militärattaché in Washington 1913-1915
- Reichskanzler 1932
- Wegbereiter Adolf Hitlers
Franz von Papen entstammte dem katholischen Adelsgeschlechts von Papen aus Westfalen. Auf eigenen Wunsch hin begann er eine Militärausbildung in einer Kadettenschule. 1913 trat er als Militärattaché in Washington D.C. den diplomatischen Dienst ein. Nach dem Beginn des Krieges beteiligte er sich auf Befehl der Reichsleitung an Spionage- und Sabotageakten, weshalb er auf Druck der amerikanischen Regierung von seinem Posten 1915 abgezogen wurde. Nach seiner Heimkehr kämpfte er zunächst als Offizier an der Westfront, wurde jedoch später in den Nahen Osten versetzt. Mit der Beendigung des Krieges beendete er zugleich seine militärische Laufbahn und begann sein politisches Engagement. Als Vertreter des rechten-monarchischen Flügels des Zentrums war er 1921-1932 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 trat er nicht für seinen Parteikollegen Marx ein, sondern sprach sich für den Kandidaten Hindenburg aus. Dies isolierte ihn innerhalb seiner eigenen Partei. Auf Vorschlag Schleichers wurde Papen 1932 von Hindenburg mit der Regierungsbildung beauftragt. Im November 1932 scheiterten seine Pläne den Reichstag auf unbestimmte Zeit aufzulösen und eine neue Verfassung zu erlassen an dem Widerstand des Reichswehrministers Schleicher. Schleicher gelang es Hindenburg von seiner Position zu überzeugen und wurde nach dem Rücktritt Papens selbst zum Reichskanzler. Anschließend nutzte Papen wiederum seine Kontakte zum Reichspräsidenten Hindenburg um für die Kanzlerschaft Hitlers zu werben. Im Kabinett Hitler wurde Papen 1933 zum stellvertretenden Reichskanzler.