Heinrich Brüning
1885-1970
- Mitglied des Reichstages
- Fraktionsvorsitzender des Zentrums
- Reichskanzler 1930-1932
Brüning begann seine politische Karriere in der Weimarer Republik als Sozialpolitiker und Gewerkschafter. Als Geschäftsführer des Christlichen Deutschen Gewerkschaftsbundes beteiligte er sich aktiv an der Organisation des "passiven Widerstands" im Ruhrkampf. Ab 1924 sitzt Brüning im Reichstag und wird 1929 zum Fraktionsvorsitzenden des Zentrums gewählt. Nachdem die Große Koalition unter Reichskanzler Müller 1930 gescheitet war, übernahm Brüning das Amt des Reichskanzlers und setzte eine Minderheitenregierung ein. Dies war zugleich der Beginn der Präsidialkabinette, die am Reichstag vorbei, allein auf Basis der Befugnisse des Reichspräsidenten regierten und Gesetzte erließen. In Zeiten der wirtschaftlichen Krise, versuchte er der Rezession mit seiner Deflationspolitik zu begegnen. Letztlich verlor Brüning das Vertrauen des Reichspräsidenten Hindenburg. Daraufhin kam es zu einer Abfolge von Präsidialkabinetten, die mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endete.