Hermann Müller
1876-1931
- Reichsaußenminister 1919 bis 1920
- Reichskanzler 1920 und 1928-1930
- Vorsitzender der SPD und der SPD-Reichstagsfraktion
Hermann Müller gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zur Parteimitte innerhalb der SPD. Durch seine umfangreichen Sprachkenntnisse fungierte er als eine Art "Außenminister" und pflegte gute Kontakte zu anderen sozialistischen Parteien. Allerdings scheiterte er mit seinen Verständigungsbemühungen im Sommer 1914. Danach stieß er zum rechten Flügel der SPD. In der Novemberrevolution war er Mitglied des Vollzuugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte und setzte hier die Wahlen zur Nationalversammlung durch. Nach dem Rücktritt des Kabinetts Scheidemann wurde Müller Reichsaußenminister und nach dem Kapp-Putsch kurzzeitig Reichskanzler. Von 1920 bis 1928 führte er die SPD-Reichstagsfraktion. Danach wurde er erneut Reichskanzler, konnte aber die verschiedenen Interessenlagen in der Großen Koalition nicht überbrücken. Ein Jahr nach dem Aus der Regierung starb Hermann Müller