Wilhelm Cuno
1876-1933
- Chef der Reederei HAPAG
- 1922/23 Reichskanzler
- konnte Hyperinflation nicht stoppen
Wilhelm Cuno startete zunächst eine Karriere in der Verwaltung. Im Ersten Weltkrieg war er in der Reichsgetreidestelle tätig und beschäftigte sich mit der deutschen Handelsflotte. Der Großreeder Albert Ballin holte ihn 1918 zur HAPAG, nach dessen Selbstmord trat Cuno die Nachfolge als Generaldirektor an. Seine guten Kontakte nach Amerika halfen ihm bei der Neuaufstellung der HAPAG und machten ihn auch für die Politik interessant. Nachdem er mehrmals Ministerämter abgelehnt hatte, berief ihn 1922 Friedrich Ebert zum Reichskanzler eines konservativ-wirtschaftsliberalen Kabinetts, das sich überparteilich sah, aber von einer Mehrheit im Reichstag getragen wurde. Als 1923 französische Truppen das Ruhrgebiet besetzten, rief Cuno zum passiven Widerstand auf, der fast zum Staatsbankrott führte. Die galoppierende Inflation und innere Unruhen zwangen ihn schließlich zum Rücktritt. Cuno zog sich ins Wirtschaftsleben zurück.