Hermann Dietrich
1879-1954
- 1918-1920 badischer Minister des Äußeren
- Ernährungsminister und Reichsfinanzminister
- 1930 Vorsitzender der Deutschen Staatspartei
Der Jurist Hermann Dietrich stammte aus der Nationalliberalen Partei, gehörte aber 1918 zu den Mitbegründern der DDP, deren unbestrittene Führungsfigur im Land Baden er wurde. Er war Mitglied der Nationalversammlung und 1920 bis 1933 des Reichstages. Zwischen 1928 und 1932 wirkte er in mehreren Reichskabinetten, zunächst als Ernährungsminister und dann unter Brüning als Finanzminister. Dabei hatte er die Deflationspolitik zu vertreten, was ihm viel innerparteiliche Kritik einbrachte. 1930 wurde er nach der Fusion der DDP mit dem Jungdeutschen Orden zum Vorsitzenden der Deutschen Staatspartei gewählt. Obwohl er ursprünglich dagegen war, stimmte er 1933 für das Ermächtigungsgesetz, um seine Parteimitglieder im Staatsdienst zu schützen. Nach 1945 wirkte er beim Aufbau der FDP in Baden-Württemberg mit.