Karl Jarres
1874-1951
- Reichstagsmitglied
- Vizekanzler und Reichsinnenminister 1923-1924
- Kandidat bei der Reichspräsidentenwahl 1925
Der promovierte Jurist Karl Jarres war im Kaiserreich Mitglied der Nationalliberalen Partei und wurde 1914 zum Oberbürgermeister Duisburgs gewählt. Er behielt das Amt bis 1933 inne. Im Anschluss an das Kriegsende und dem Zusammenbruch des Kaiserreichs trat er in die neugegründete DVP ein. Während der Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen widersetzte er sich gegen seine Zwangsausweisung und wurde daraufhin zu zwei Monaten Haft verurteilt. Sein passiver Widerstand gegen die Besatzer brachte ihm große Sympathien im Volk ein. Im November 1923 trat er als Vizekanzler und Reichsinnenminister in der Regierung Stresemann ein. Diese Ämter hatte er auch in den darauffolgenden Kabinetten Marx I und Marx II inne. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 erhielt er im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, zog seine Kandidatur jedoch zugunsten Paul von Hindenburgs zurück. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zog er sich aus der aktiven Politik zurück und betätigte sich in der Wirtschaft.