Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Personen - Who is who der Weimarer Republik

Reichspräsident

Der Reichspräsident war das Staatsoberhaupt der Weimarer Republik. Er fungierte als Oberbefehlshaber der Reichswehr, ernannte und entließ den Reichskanzler und konnte den Reichstag auflösen. Auch in die Gesetzgebung konnte er eingreifen, etwa durch Notverordnungen nach Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung. Die starke Stellung des Reichspräsidenten machte ihn zu einer Art "Ersatzkaiser" und wirkte sich am Ende der Republik negativ aus, da das Parlament immer weiter ausgeschaltet wurde und Deutschland durch ein Präsidialregime regiert wurde.

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Friedrich Ebert

(© Friedrich-Ebert-Stiftung)

1871-1925

  • Vorsitzender der SPD
  • Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten
  • Reichspräsident 1919-1925

Friedrich Ebert gehörte zu den führenden Sozialdemokraten und war seit 1913 Parteivorsitzender der SPD. In der Novemberrevolution wurde er Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten und 1919 erster Reichspräsident der Weimarer Republik. Er führte die Demokratie durch ihre schweren Anfangsjahre und erlebte dabei heftige Angriffe von rechts und links. Sein früher Tod 1925 raubte der Republik ihre wichtigste Symbolfigur.

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Paul von Hindenburg

(© Bundesarchiv, Bild 183-C06886 / o. Ang.)

1847-1934

  • Chef der OHL im Ersten Weltkrieg
  • 1925 zum Reichspräsidenten gewählt
  • verhalf Adolf Hitler 1933 zur Macht

Paul von Hindenburg war bereits pensioniert, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Weil im Osten die russische Armee vorrückte, wurde er reaktiviert. Sein Sieg bei Tannenberg rettete die Ostfront und begründete den Hindenburg-Mythos. Im Jahr 1916 wurde er an die Spitze der Obersten Heeresleitung (OHL) berufen und erhielt quasi diktatorische Vollmachten. Der Revolution und der neuen Republik stand er dementsprechend feindselig gegenüber. Wider besseren Wissens behauptete er, dass die deutsche Armee nicht dem Feind unterlegen, sondern durch Unruhen im Inneren Deutschlands kampfunfähig geworden sei ("Dolchstoßlegende"). Bei der Reichspräsidentenwahl wurde er im zweiten Wahlgang von den Rechtsparteien nominiert und mit knapper Mehrheit gewählt. Dadurch entstand die paradoxe Situation, dass ein ausgewiesener Gegner der Republik ihr Staatsoberhaupt wurde. Zwar hielt sich Hindenburg in seinem Amt zunächst an Recht und Gesetz, doch angesichts der Krisen ab Ende der 1920er Jahre höhlte er durch Notverordnungen und Präsidialkabinette die Demokratie immer weiter aus. Schließlich berief er Anfang 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler und sorgte somit dafür, dass sich Deutschland in eine finstere Diktatur verwandelte.

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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
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[WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)