Paul von Hindenburg
1847-1934
- Chef der OHL im Ersten Weltkrieg
- 1925 zum Reichspräsidenten gewählt
- verhalf Adolf Hitler 1933 zur Macht
Paul von Hindenburg war bereits pensioniert, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Weil im Osten die russische Armee vorrückte, wurde er reaktiviert. Sein Sieg bei Tannenberg rettete die Ostfront und begründete den Hindenburg-Mythos. Im Jahr 1916 wurde er an die Spitze der Obersten Heeresleitung (OHL) berufen und erhielt quasi diktatorische Vollmachten. Der Revolution und der neuen Republik stand er dementsprechend feindselig gegenüber. Wider besseren Wissens behauptete er, dass die deutsche Armee nicht dem Feind unterlegen, sondern durch Unruhen im Inneren Deutschlands kampfunfähig geworden sei ("Dolchstoßlegende"). Bei der Reichspräsidentenwahl wurde er im zweiten Wahlgang von den Rechtsparteien nominiert und mit knapper Mehrheit gewählt. Dadurch entstand die paradoxe Situation, dass ein ausgewiesener Gegner der Republik ihr Staatsoberhaupt wurde. Zwar hielt sich Hindenburg in seinem Amt zunächst an Recht und Gesetz, doch angesichts der Krisen ab Ende der 1920er Jahre höhlte er durch Notverordnungen und Präsidialkabinette die Demokratie immer weiter aus. Schließlich berief er Anfang 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler und sorgte somit dafür, dass sich Deutschland in eine finstere Diktatur verwandelte.