Freitag, 13.11.2015, 16.00 Uhr, Stadtmuseum Weimar
Eine gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung-Thüringen und des Weimarer Republik e.V. im Rahmen des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte 2015
Kapp-Putsch, Rathenau-Attentat, Aufmärsche und politisch motivierte Saal- und Straßenschlachten - unser Bild von der Weimarer Republik ist geprägt von radikalen und mit Gewalt ausgetragenen politischen Auseinandersetzungen. Als Ursache für diese verstärkte Gewaltbereitschaft gelten vor allem die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs. Daneben gab es aber auch Stimmen, die zur Vernunft und zum friedlichen Miteinander im Kleinen und im Großen aufriefen. Ihnen galt der Erste Weltkrieg als abschreckendes Beispiel. Persönlichkeiten wie Carl von Ossietzky, Kurt Tucholsky, Ludwig Quidde und Helene Stöcker setzten sich aktiv für den Frieden ein. So äußerte Tucholsky bereits 1921 seine Hoffnung auf eine Zukunft ohne Krieg in seinem Artikel „Schwarz-rot-weiße Erinnerungen“ im Hamburger Echo: „Aber wenn wir nicht mehr wollen: dann gibt es nie wieder Krieg!“ - eine Hoffnung, die sich damals nicht erfüllen sollte und bis heute noch nicht Wirklichkeit geworden ist.
Dr. Claudia Kemper studierte Neuere Geschichte und Politikwissenschaft und habilitierte sich 2015 an der Universität Hamburg. Seit April 2014 arbeitet sie als Wissenschaftlerin im Hamburger Institut für Sozialforschung. Im Sommersemester 2015 lehrte sie im Rahmen einer Vertretungsprofessur Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle. Sie ist Sprecherin des Arbeitskreises Historische Friedens- und Konfliktforschung e.V.
Referentin:
Dr. Claudia Kemper, Sprecherin des Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung e.V.