Neuerscheinung: „Hugo Preuß: Biografie eines Demokraten“
Hugo Preuß (1860-1925) war 58 Jahre alt, als er im Herbst 1918 von Friedrich Ebert zum Staatssekretär des Inneren ernannt und mit der Aufgabe betraut wurde, die Wahlen zur Nationalversammlung vorzubereiten und eine Verfassung für die zu gründende Republik zu entwerfen. Preuß hatte schon zuvor ein bewegtes und engagiertes Leben: Als Staatsrechtler entwickelte Preuß die demokratische Genossenschaftstheorie und zählt damit zu den Begründern des Pluralismus in Deutschland. Als liberaler Politiker wurde er in der Berliner Kommunalpolitik ein Exponent sozialliberaler Ideen und war 1918 Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei. Zudem war Preuß als politischer Publizist aktiv im Kampf für die Demokratisierung des Kaiserreiches und nach 1919 für die Verteidigung der Republik und den Kampf gegen den Antisemitismus. Den Höhepunkt seines Schaffens erreichte er aber im Jahr 1918/19, als er zum ‚Vater der Weimarer Reichsverfassung‘ avancierte.
Michael Dreyer schildert in seiner ideen- und wirkungsgeschichtlichen Biografie dieses vielfältige Engagement für die Demokratie in Deutschland. Einer der wenigen aufrechten Demokraten des Kaiserreichs und eine herausragende Gründungsfigur der Weimarer Republik wird damit erstmals mit einer umfassenden Biografie gewürdigt.
Michael Dreyer: Hugo Preuß. Biografie eines Demokraten (= Weimarer Schriften zur Republik, Bd. 4)
Franz Steiner Verlag Stuttgart, 2018
XXV, 513 Seiten mit 2 Tabellen, ISBN 978-3-515-12168-2, 69,00 EUR
Inhaltsverzeichnis unter:
https://www.weimarforschung.uni-jena.de/Publikationen/Weimarer+Schriften+zur+Republik.html