Weimar erinnert an Marlene Dietrich
Als vor 100 Jahren die Nationalversammlung in Weimar tagte und über die Reichsverfassung beriet, war eine junge Künstlerin Einwohnerin der Stadt und somit Augenzeugin: Marie Magdalene Dietrich. Sie absolvierte an der Staatlichen Musikschule gerade eine Ausbildung zur Konzert-geigerin. Im Jahr 1921 studierte sie in Berlin weiter, doch nach einer Sehnenentzündung wechselte sie ins Schauspielfach – und wurde ab 1930 unter dem Namen Marlene Dietrich weltberühmt. Unvergessen bleibt ihre Rolle der Lola in „Der blaue Engel“, durch die sie zur "Stilikone" avancierte. Sie inszenierte und erfand sich ständig wieder neu und verkörpert bis heute wie kaum eine andere Künstlerin Glanz, Glamour und modische Perfektion der frühen 1930er Jahre.
Der Weimarer Republik e.V. und das Köstritzer Spiegelzelt erinnern mit einem Gemeinschaftsprojekt an die Verbindung zwischen Weimar und Marlene Dietrich. Am Freitag, dem 21. Juni, wird Weltstar Ute Lemper ab 20 Uhr mit ihrem Marlene-Programm im Spiegelzelt gastieren und die Lieder der Diva interpretieren, etwa „Lilli Marleen“, „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Sag mir, wo die Blumen sind“. „Das Konzert ist seit Monaten restlos ausverkauft“, informiert Spiegelzelt-Intendant Martin Kranz.
Freie Plätze gibt es aber noch bei einer Begleitveranstaltung, die ebenfalls am 21. Juni im Dorint-Hotel Weimar stattfindet: Die Kulturwissenschaftlerin und Autorin Dr. Ulrike Müller, die sich mit zahlreichen Frauenpersönlichkeiten in der Weimarer Geschichte beschäftigt hat, wird ab 17 Uhr über die Aufbruchszeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, über das Leben von Marlene Dietrich und über ihren Aufenthalt in Weimar Auskunft geben. Der Eintritt ist frei.