Baustart für den Neubau
Seit Mitte 2019 hat das Haus der Weimarer Republik geöffnet, in zentraler Lage am Weimarer Theaterplatz, direkt gegenüber vom Deutschen Nationaltheater, wo 1919 die Abgeordneten tagten. Seitdem findet die Einrichtung eine große Resonanz, Zehntausende Besucher waren schon da. Und doch handelt es sich nur um die erste Hälfte einen Gesamtprojekts, denn im sanierten Altbau sind lediglich die Dauerausstellung, ein Kinoraum und ein Café mit Museumsshop zu finden. Räume für Veranstaltungen und Sonderausstellungen fehlen. Das soll sich bis zum Frühjahr 2022 ändern, denn auf der Rückseite des Gebäudes entsteht nun ein dreistöckiger Erweiterungsbau, der einen Multifunktionsraum für Seminare und Workshops sowie Platz für wechselnde Ausstellungen enthält, durch die einzelne Themen aus der Weimarer Republik vertieft werden sollen.
Der Baustart fand in der vergangenen Woche statt, das regionale Bauunternehmen WBB hat den Zuschlag für den Rohbau erhalten. Immerhin 5,3 Millionen Euro investiert die Stadt Weimar in dieses Projekt, 5 Millionen davon stammen vom Bund, konkret aus den Haushalten des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat sowie des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz. Weimars Beigeordnete Dr. Claudia Kolb zeigte sich sehr dankbar für dieses großartige Engagement und hob zugleich das innovative Konzept des Nutzers Weimarer Republik e.V. hervor, das die Geschichte der Weimarer Republik sehr gegenwartsbezogen erzähle und etwa durch den Künstlergarten einen lebendigen Ort der Begegnung schaffe.
Am Neubau wird seit vier Jahren geplant. Nach der Förderzusage des Bundes Ende 2016 fand 2017 ein Architektenwettbewerb statt, bei dem sich das Büro Muffler aus Tuttlingen durchsetzte. Sein Entwurf bewahrt die bisherigen Strukturen, darunter das Fragment des einstigen Künstlerhauses, und fügt moderne Architektur des 21. Jahrhunderts hinzu. Das Projekt gilt als Startschuss für die Entwicklung des gesamten Zeughofareals, einer der letzten Brachflächen in der Weimarer Innenstadt.