Verfassung neu herausgegeben
Am 12. Mai 1920 trat die vorläufige Verfassung des Freistaates Thüringen in Kraft. „Dieser Tag steht für den Beginn des Weges von Thüringens als Demokratie, der leider vorerst 1933 endete, jedoch ab 1990 erfolgreich fortgeführt werden konnte“, sagt Verfassungsminister Dirk Adams (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). „Dieses Datum ist zugleich der Beginn der direkten Demokratie im Freistaat Thüringen.“
Das Land Thüringen war am 1. Mai 1920 als Neugründung entstanden. „Die Schrecken des Ersten Weltkrieges und die Wirren der Revolution waren noch überall präsent. Aus der Sehnsucht, endlich wieder Sicherheit und Stabilität zu erlangen, ist die Thüringer Verfassung entstanden“, sagt Adams. Insbesondere prägte der liberale Rechtswissenschaftler Professor Eduard Rosenthal aus Jena den Entwurf. „Auf der Basis der Weimarer Reichsverfassung entwickelten die Autoren eine Grundordnung, die demokratische Prinzipien und auch Möglichkeiten direkter Beteiligung festschrieb“, so Adams. „Diese Verfassung symbolisiert den Schritt Thüringens in die Moderne und ist ein Grund zu feiern. Der weitere Verlauf der Geschichte mahnt uns aber auch, dass die Werte von Freiheit und Demokratie immer wieder aktiv verteidigt werden müssen.“
Genau 100 Jahre nach Inkrafttreten der Verfassung erscheint sie erstmals als eigenständige Publikation. Der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e.V. und der Weimarer Republik e.V. haben die 60-seitige Broschüre erstellt. Der Text wurde vom Historiker Christian Faludi aufgearbeitet und eingeleitet. „Ich danke ihm und den Vereinen ausdrücklich für diese wichtige und wertvolle Arbeit, die das Ministerium gern mit Lottomitteln unterstützt hat“, so Adams. Die Broschüre ist ab heute im Stadtmuseum Weimar (Karl-Liebknecht-Straße 5) oder im Haus der Weimarer Republik (Theaterplatz 4) kostenlos erhältlich.