Weimarer Republik e.V. wird institutionell gefördert
Seit seiner Gründung im Jahr 2013 kümmert sich der Weimarer Republik e.V. um die Erinnerung an die erste deutsche Demokratie. Damals überwog in der Öffentlichkeit noch die Überzeugung, dass die Zeit zwischen 1918 und 1933 vor allem als Vorgeschichte des Nationalsozialismus anzusehen und eine demokratiegeschichtliche Tradition daraus nur schwer zu entwickeln sei. Zuerst in der Wissenschaft und später auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass nach dem Ersten Weltkrieg sehr wohl die Chance auf eine dauerhafte Demokratie bestand und dass die Weimarer Republik eine ganze Reihe von Grundrechten, Freiheiten und Innovationen hervorbrachte, auf denen unsere heutige Bundesrepublik in erheblichem Maße fußt. Weimar wurde mehr vom Anfang her gedacht und nicht mehr nur vom Ende her. Befördert wurde dieser Prozess durch die Wahrnehmung, dass auch unsere heutige Demokratie keine Selbstverständlichkeit darstellt und immer wieder gegen Angriffe verteidigt werden muss. Ereignisse, Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Weimarer Zeit erhalten seitdem eine deutlich höhere Aufmerksamkeit.
Der Weimarer Republik e.V. hat an dieser Entwicklung aktiv mitgewirkt und sie mit einer Vielzahl an Projekten und Veranstaltungen begleitet. Den Höhepunkt stellte das Jubiläumsjahr 2019 dar, als an den 100. Jahrestag der Republikgründung erinnert wurde und zudem die Eröffnung des Hauses der Weimarer Republik als zentraler Erinnerungsstätte begangen werden konnte. Das Gebäude am Weimarer Theaterplatz und damit am authentischen Gründungsort hat sich inzwischen in der Stadt etabliert und erhält gerade einen Erweiterungsbau, der im Frühjahr 2022 fertiggestellt wird.
Die Entscheidung des Bundestages zur institutionellen Förderung würdigt die bisherige Arbeit des Weimarer Republik e.V. und gibt ihr eine dauerhafte Perspektive. „Wir danken allen, die an dieser Entscheidung mitgewirkt haben“, erklärt Vereinsvorsitzender Prof. Dr. Michael Dreyer. Ganz besonders gelte das für den Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider, der sich von Anfang an für eine stärkere Erinnerung an die Weimarer Republik eingesetzt und somit die heutige Stellung dieses Themas erst ermöglicht habe. Der Verein könne nun seine Arbeit mit voller Kraft fortsetzen. Angesichts weiterhin anstehender 100. Jahrestage aus der Weimarer Zeit und der hohen Aktualität für unsere Demokratie gingen die Ideen dafür noch lange nicht aus.