Multimediale Ausstellung des Bundesarchivs
Am 17. Juni ist die Zuständigkeit für das Stasi-Unterlagen-Archiv auf das Bundesarchiv übergangen. Der langjährige und enge Partner des Weimarer Republik e.V. begeht dieses Ereignis unter dem Titel "Geschichte und Erinnerung" mit einer multimedialen Tourneeausstellung.
Kann man im Bundesarchiv Unterlagen über die eigene Familie finden? Wer darf wann und wo welche Akten anschauen? Lassen sich tatsächlich anhand historischer Quellen „Fake News“ entlarven? Und warum kann man nicht alle historischen Quellen sofort digitalisieren?
Die neue Tourneeausstellung des Bundesarchivs, weckt Neugier auf das sogenannte „Gedächtnis der Nation“ und gibt Antworten auf viele Fragen - kompakt auf neun Quadratmetern, multimedial und interaktiv.
Die Ausstellung lädt ein, die vier Grundwerte zu entdecken, die die Arbeit und das Selbstverständnis des Bundesarchivs maßgeblich bestimmen: Verantwortung, Vertrauen, Verlässlichkeit und Offenheit.
Eine spannende und zugleich unterhaltsame Entdeckungsreise, an deren Ende die Besucher*innen ein lebendiges Archiv mit eigener Geschichte, interessanten Aufgaben und sympathischen Menschen kennengelernt haben.
Da gibt es kurze Filmclips, die viele unerwartete „Blicke hinter die Kulissen“ ermöglichen. Oder Interviews mit Mitarbeiter*innen verschiedener Abteilungen des Bundesarchivs, die ihre tägliche Arbeit anschaulich erläutern: Was kommt überhaupt ins Archiv? Was muss getan werden, um historische Quellen dauerhaft zu sichern und Zugang für jeden Interessierten zu gewährleisten?
Einige dieser Quellen werden in der Ausstellung ausführlicher vorgestellt. Beispielsweise erinnern Dokumente, darunter eine handschriftliche Notiz von Bundeskanzler Helmut Schmidt, an die dramatischen Ereignisse im „Deutschen Herbst“ 1977.
Zu den modern aufbereiteten Ausstellungsinhalten gibt es außerdem interaktive Spielangebote. So kann man sein Verständnis archivischer Fachbegriffe testen, Handschriften bekannter Personen erraten oder sich im Puzzeln von historischen Dokumenten üben. Wer lieber entspannen mag, schaut in der „Galerie der Fundstücke“ Fotos zu starken Frauen in den 1920er Jahren oder zu Sommer, Sonne, Strand und Meer.
Ein besonderes visuelles Element der Ausstellung ist der 20-minütige Einführungsfilm, der die Tätigkeit des Bundesarchivs umfassend vorstellt und durch eine geschickte Bildsprache und kurzweilige Erzählweise neugierig auf die Ausstellungsinhalte macht. Der Film ist untertitelt.
Die Präsentation der Ausstellung erfolgt in einem mobilen, barrierefrei zugänglichen Kubus mit schickem Design, der mit modernen Touchbildschirmen inklusive Kopfhörern und einem Großbildschirm mit BOSE-Soundsystem ausgestattet ist. Die Ausstellungwird vom 17. Juni 2021 bis zum 15. Juli 2022 an 20 Standorten in verschiedenen deutschen Städten zu Gast sein, darunter Berlin, Dresden, Karlsruhe Leipzig, München und natürlich am Hauptdienstsitz des Bundesarchivs in Koblenz. Es werden dabei mehrere Kuben paarallel unterwegs sein.