Ausstellung zur Gewalt gegen Weimar
Die erste deutsche Demokratie musste sich von Anfang an heftigen Angriffen erwehren. Schon ihre Gründung 1918/19 wurde von gewalttätigen Auseinandersetzungen begleitet, aber auch später gab es Versuche, die Republik unter Waffeneinsatz zu beseitigen. Insbesondere rechtsextreme Kräfte bekämpften die Demokratie, es fanden mehrere Putschversuche statt und zahlreiche Attentate auf politische Gegner. Aber auch von links wurde die Weimarer Republik angefeindet und angegriffen. Gewalt war vor 100 Jahren leider ein fester Bestandteil der Politik und der Gesellschaft. Zugleich gelang es jedoch, die Demokratie vorübergehend zu stabilisieren und sie gegen ihre Feinde zu verteidigen.
Mit dem Ausstellungsprojekt „Gewalt gegen Weimar“ widmet sich der Weimarer Republik e.V. diesem spannenden und sehr aktuellen Thema. Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Sabrow entsteht eine Exposition, die verschiedenste Gewaltformen der damaligen Zeit darstellt – bis hin zur rhetorischen Gewalt im politischen Raum und zur Gewalt als literarischem Sujet. Die Ausstellung wird 2023 und 2024 an vier Orten in Deutschland gezeigt: in Bad Freienwalde, wo der 1922 ermordete Außenminister Walther Rathenau ein Schloss bewohnte, in Berlin, in München und im Haus der Weimarer Republik in Weimar. Dabei kommen neben Exponaten und Fotos auch multimediale Elemente zum Einsatz, so dass ein breites Publikum angesprochen wird.
Die Ausstellung „Gewalt gegen Weimar“ wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien mit 498.800 Euro gefördert und soll bis zum November 2023 fertiggestellt werden. Im Herbst 2024 ist sie dann in Weimar zu sehen.