Neuer Sammelband zur Bildung in der Weimarer Republik erschienen
Zielstellung der gleichnamigen Tagung war es insbesondere die Reformpotentiale im Bildungsbereich der Weimarer Republik, deren Ideen sich bereits im Kaiserreich formierten, die dort aber keine breitere Umsetzung finden konnten, herauszuarbeiten sowie deren Umsetzung und teilweise Behinderung gerade durch etablierte konservative Kräfte innerhalb der traditionellen Bildungseinrichtungen zu analysieren.
Als 1919 die Weimarer Verfassung verabschiedet wurde, wurde auch in Bildungsfragen eine ganze Reihe von Kompromissen geschlossen und Weichen für die Zukunft der Republik gestellt. Das betraf nicht nur die Bildung von Kindern und Jugendlichen im Schulsystem, sondern auch die Erwachsenenbildung, für die neue Grundlagen geschaffen wurden. Kern dieses ganzheitlichen Ansatzes war das Bewusstsein, dass sich die Republik aktiv um die Bildung der Menschen bemühen musste, um aus den Untertanen der Monarchie Staatsbürgerinnen und Staatsbürger der Republik zu machen. Zugleich blieb vor allem die schulische Bildung Ländersache und die Frage nach der ‚richtigen‘ Bildung eine weltanschauliche Frage. Das trug zur weiteren Politisierung der Bildungsfragen bei und verhinderte, dass aus den Kompromissen der Anfangsjahre ein Bildungskonsens werden konnte.
Die Autorinnen und Autoren zeigen diese Kontroversen, aber auch wichtige Errungenschaften im Bereich der schulischen und politischen Bildung auf. Neben der starken Politisierung der Bildungsfragen und Bildungspolitik wird daran auch deutlich, dass die Republik auch in diesem Bereich keinesfalls eine ‚Republik ohne Republikaner‘ war, und dass viele der Errungenschaften der ersten deutschen Demokratie nach 1945 wieder aufgegriffen wurden.
Herausgegeben von Andreas Braune, Sebastian Elsbach und Ronny Noak.
Mit Beiträgen von Andreas Braune, Irmela Diedrichs, Albert Dikovich, Jule Ehms, Sebastian Elsbach, Christian Faludi, Frank Jacob, Ernst Laubach, Anna Lehner, Christian Lübcke, Ronny Noak, Karl Heinrich Pohl, Jannik Sachweh, Pierre Schmuck, Rhena Stürmer, Péter Techet, Jonathan Voges, Adrian Weiß, Gunnar B. Zimmermann, Tim Zumhof.
Eine Leseprobe und das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.