Forschungspreise zum 7. Mal vergeben
Wie jedes Jahr wurde der Preis in drei Kategorien vergeben. Der Matthias-Erzberger-Preis für die beste Bachelorarbeit ging einmal an Ben Gattermann, der das Leben und politische Wirken des Braunschweiger Kommunisten Paul Gmeiner untersucht hat. Einmal mehr ging auch ein Preis ins Vereinigte Königreich und wurde an Emily Calcraft für ihre Arbeit über Geschlecht und Sexualität in antisemitischen Karikaturen der Weimarer Republik vergeben.
Auch der Hugo-Preuß-Preis wurde an zwei Personen vergeben. Die Jury prämierte die Arbeit von Julia Gehrke über die Vorgängerinstitution der UNESCO, nämlich über geistige Zusammenarbeit im Völkerbund und die Einrichtung einer deutschen Nationalkommission für diese Zusammenarbeit. Bei dem zweiten Preisträger für die besten Masterarbeiten tat sich die Jury schwer und musste erst eine gewisse Befangenheit ausschließen. Denn Philipp Winkler beschäftigte sich in seiner Arbeit mit dem 100. Gründungsjubiläum der Weimarer Republik und dessen Stellung in der deutschen Erinnerungskultur. Der Weimarer Republik e.V. prämiert damit eine – von neutraler Seite als erstklassig eingestufte – Arbeit, die unter anderem die Einrichtung des HDWR zum Gegenstand der historischen Forschung macht.
In der Kategorie der besten Promotion ging schließlich der Friedrich-Ebert-Preis an Albert Dikovich und Stefan Schubert. Mit dem Preis für die Arbeit Herrn Dikovichs wurde erstmals eine philosophische Dissertation ausgezeichnet. Sie widmet sich den Auswirkungen der mitteleuropäischen Revolutionen auf die politische Philosophie und untersucht besonders die Möglichkeiten demokratischer politischer Philosophie in der Zwischenkriegszeit. Herr Schubert wiederum verglich in seiner Arbeit Strategien der Heroisierung bei Paul von Hindenburg und dem französischen General und Politiker Philippe Pétain.
Die Jury und der Weimarer Republik e.V. gratulieren noch einmal herzlich allen Preisträgerinnen und Preisträgern. Die ausführlichen Laudationes der Jury finden Sie hier.
Die Preisverleihung am 23.2. wurde durch eine spannende Podiumsdiskussion über die Demokratiegeschichte im Spannungsfeld von Vermittlungsarbeit, Erinnerungspolitik und Wissenschaft abgeschlossen. Deutlich wurde dabei: Als stillen Begleiter und bloßen Lieferanten historischen Wissens sieht sich die Wissenschaft im Aufschwung der Demokratiegeschichte nicht, sondern auch als kritisches Korrektiv. Wie und warum genau? Schauen Sie gern nach:
Die Aufzeichnung der Preisverleihung und der Podiumsdiskussion finden Sie hier.