Forschungsreise zu Marie Juchacz
Zur Zeit befindet sich die Kulturanthropologin Lydia Struck auf einer Forschungsreise auf den Spuren ihrer Urgroßtante Marie Juchacz, eine der bedeutendsten Politikerinnen der Weimarer Republik.
Marie Juchacz hat in der ersten deutschen Demokratie Spuren hinterlassen. Sie engagierte sich in der SPD und wurde in die verfassunggebende Nationalversammlung gewählt. Am 19. Februar 1919 hielt sie im Deutschen Nationaltheater in Weimar als erste Frau eine Rede in einem gesamtdeutschen Parlament – eine Sternstunde auf dem langen Weg hin zur Gleichberechtigung der Geschlechter. Arie Juchacz engagierte sich besonders für soziale Belange und die Rechte der Frauen und war Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt.
Früh kämpfte sie gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Im Jahr 1933 musste sie emigrieren, zunächst ins Saargebiet und 1935 dann nach Frankreich. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Wehrmacht im Juni 1940 Frankreich besiegte, geriet Marie Juchacz wie viele andere Exilanten in Lebensgefahr. Auf abenteuerlichen Wegen gelang ihr schließlich 1941 die Flucht nach Amerika.
Nachfahrin Lydia Struck hat sich nun auf den Weg gemacht, um die Stationen von Flucht und Exil im Leben von Marie Juchacz nachzuvollziehen und neue Forschungserkenntnisse zu gewinnen. Die Route führt von Hamburg über Köln und Saarbrücken bis ins südfranzösische Sauvagnon, wo sie das rettende Schiff nach New York erreichte. Hier wird Lydia Struck im Laufe des Juni ankommen. Aktuell werden noch dringend Spenden für dieses außergewöhnliche Projekt benötigt, das einer beeindruckenden Persönlichkeit gewidmet ist.
www.mariejuchacz.com