Neues Buch zum Ermächtigungsgesetz
Das am 23. März 1933 vom Reichstag beschlossene Ermächtigungsgesetz wurde von den Nationalsozialisten als wichtige Legitimationsgrundlage ihrer Herrschaft verstanden. Er wurde daher mehrfach verlängert. Die Demokratie in Deutschland fand mit dem Parlamentsbeschluss ihr bis 1945 vorläufiges Ende. Der Staatsrechtler Philipp Austermann, der die Geschichte und die Rechtsgrundlagen des deutschen Parlamentarismus seit Jahren erforscht, erklärt anlässlich des 90. Jahrestages des Gesetzes, warum und wie es zustande kam. Dazu wirft er einen vertieften Blick auf den Entscheidungsprozess im Kabinett, in der Zentrumsfraktion und bei den Abgeordneten der Deutschen Staatspartei. Außerdem untersucht er, ob das Gesetz überhaupt legal war sowie welche verfassungsrechtlichen und politischen Folgen es hatte. Gerade am Ermächtigungsgesetz zeigt sich der Umgang der Nationalsozialisten und einer gleichgeschalteten Staatsrechtslehre mit Verfassung und Recht. Schließlich zeigt Austermann, welche Schlüsse der Parlamentarische Rat 1948/49 aus dem Ermächtigungsgesetz für das Grundgesetz gezogen hat: Ein Ermächtigungsgesetz ist nicht mehr möglich.
"Ein Tag im März"
Eine Monographie von Philipp Austermann, Mitglied des Weimarer Republik e.V.
978-3-451-39392-1, 18,00 €
Eine Leseprobe und das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.