Diskussion über Friedrich Ebert
Am 6. März lädt das Haus der Weimarer Republik unter dem Titel „Demokratischer Aufbruch oder verpasste Chance?“ zu einer Diskussion über Reichspräsident Friedrich Ebert ein.
Friedrich Ebert prägte wie kaum ein anderer den Aufbau der Weimarer Republik. Vielen gilt er als Wegbereiter der Demokratie, doch zugleich wird sein Handeln immer wieder kritisiert. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gehörte er zu den führenden Politikern der SPD, als Parteivorsitzender vertrat er die Linie des Burgfriedens und konnte die Spaltung nicht verhindern. Im Herbst 1918 stand er der Revolution skeptisch gegenüber, nutzte aber das Machtvakuum, um Deutschland in eine parlamentarische Demokratie zu verwandeln. Unter seinem Vorsitz führte der Rat der Volksbeauftragten wegweisende Reformen durch, sah sich aber auch zum Einsatz von Gewalt gezwungen und griff dabei auf zweifelhafte Unterstützung zurück. Die Übereinkunft mit der Obersten Heeresleitung ist bis heute umstritten. Das trifft auch auf seine Amtszeit als Reichspräsident zu: Einerseits wirkte er immer wieder als Stabilitätsanker der jungen Republik, andererseits erschien der Kampf gegen Rechtsextreme weniger entschieden als gegen Linksextreme.
Über die vielen Facetten des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert werden am Mittwoch, dem 6. März, um 19.30 Uhr Dr. Ralf Hoffrogge (Leibniz-Zentrum für Zeitgeschichtliche Forschung Potsdam) und Prof. Dr. Walter Mühlhausen (ehemaliger Geschäftsführer der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Heidelberg) im Forum für Demokratie diskutieren. Die Veranstaltung begleitet die derzeitige Sonderausstellung „Zwei Welten – eine Republik. Die Reichspräsidenten Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg“, die gerade im Haus der Weimarer Republik zu sehen ist.
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