Endspurt für die Sonderausstellung
In einem Monat ist Schluss: Noch bis zum 29. September kann im Haus der Weimarer Republik – Forum für Demokratie die Sonderausstellung „Zwei Welten – eine Republik.“ besichtigt werden. Sie beschäftigt sich mit den beiden Reichspräsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg. Zivilist und Militär, Parlamentarier und Autokrat, Erbauer und Zerstörer der Weimarer Republik: In all ihren Gegensätzen verkörpern sie die verfeindeten politischen Lager der ersten deutschen Demokratie. Durch die vollkommen unterschiedliche Interpretation ihres mächtigen Amtes hatten beide entscheidenden Einfluss auf das Schicksal Deutschlands im 20. Jahrhundert. Die Sonderausstellung beleuchtet auf faszinierende Weise die Lebenswege beider Reichspräsidenten, denen der Weg an die Staatsspitze nicht in die Wiege gelegt war. Ebert arbeitete sich aus kleinsten Verhältnissen vom Sattlerlehrling bis zum Politiker nach oben, bis ihn die Revolution 1918 an die Staatsspitze katapultierte. Hindenburgs militärische Karriere dagegen war eigentlich schon vorbei, als er 1914 für den Ersten Weltkrieg reaktiviert wurde und durch Schlachtenglück zum Nationalhelden aufstieg. Das alles wird anhand einer Vielzahl von Exponaten, Dokumenten, Bildern und Filmaufnahmen erzählt, die zum ersten Mal systematisch gegenübergestellt wurden. Dabei wird deutlich: Es ist zuweilen nicht unwichtig, wer an den Schalthebeln der Macht sitzt – eine durchaus aktuelle Erkenntnis.
Nach dem Finale dieser Sonderausstellung gibt es eine kurze Umbaupause. Am 24. Oktober wird dann die nächste Schau eröffnet: Sie widmet sich unter dem Titel „Gewalt gegen Weimar“ den frühen Zerreißproben der Republik zwischen 1918 und 1923 und wurde vom Weimarer Republik e.V. mit Förderung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien als Wanderausstellung produziert. Nachdem sie bereits in Bad Freienwalde und Berlin gezeigt wurde, kommt sie bis Anfang März 2025 nach Weimar. Zur Eröffnung am 24. Oktober um 17 Uhr wird Chefkurator Prof. Dr. Martin Sabrow einen öffentlichen Vortrag halten. Ab 25. Oktober ist die Sonderausstellung dann zu den regulären Öffnungszeiten des Hauses der Weimarer Republik zu sehen.