Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Ranga Yogeshwar im HDWR

Bis auf den letzten Platz war das Forum für Demokratie besetzt, als der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar Auskunft gab über seine Sicht auf Veränderungen in unserer Gesellschaft durch künstliche Intelligenz.

Gleich zu Beginn verblüffte Ranga Yogeshwar mit einer interessanten Mitteilung: Es gibt keine wissenschaftliche Definition von Intelligenz. Und dennoch benutzen wir diesen Begriff häufig zur Einteilung von Menschen. Neuerdings beschreiben wir mit dem Zusatz „künstlich“ die zunehmenden Fähigkeiten der von uns genutzten digitalen Infrastruktur. Und hier sieht der aus zahlreichen Fernsehformaten bekannte Wissenschaftsjournalist Handlungsbedarf. Unter dem Titel „Wie verändert KI unsere Gesellschaft? Demokratie in Zeiten der Erregungsbewirtschaftung“ war er am 24. Januar ins Haus der Weimarer Republik gekommen, hier beantwortete er die Fragen von Moderatorin Blankas Weber und des Publikums. Das war sehr zahlreich erschienen – das Forum für Demokratie war bis zum letzten Platz gefüllt.
Und wie lautete Yogeshwars Einschätzung? Dass wir offensichtlich überfordert sind von den sprunghaften Innovationen im Digital- und Medienbereich. Dass wir noch nicht begriffen haben, wie stark sie unser Leben verändern. Und dass Grundlagen unseres Zusammenlebens in Frage stehen, insbesondere das Vertrauen in die Wahrhaftigkeit der Kommunikation. Wir müssen also aufwachen, die Macht der gewinnorientierten Plattformen brechen und die Verarbeitung von Informationen neugestalten. Deutschland, so Yogeshwar, hat hier besonderen Nachholbedarf, weil wir nicht schnell und pragmatisch genug reagieren, zu lange an Bewährtem festhalten. Akuten Handlungsbedarf sieht er im Bildungswesen, das sich wie im 19. Jahrhundert auf die Reproduktion von Wissen konzentriere, dabei aber viel mehr auf Verständnis durch Lernen und prozessorientiertes Arbeiten setzen müsste.
Das Publikum in Weimar verfolgte die Ausführungen Ranga Yogeshwar mit höchster Aufmerksamkeit. Und bedankte sich am Ende mit viel Applaus für einen Abend, der zahlreiche Erkenntnisse hervorbrachte – ermöglicht durch einen begnadeten Vermittler zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.


Ranga Yogeshwar im Forum für Demokratie. Foto: Thomas Müller
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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ABAugust Baudert: Sachsen-Weimars Ende. Historische Tatsachen aus sturmbewegter Zeit, Weimar 1923.
ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
ASAxel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BauerBauer, Kurt, Nationalsozialismus. Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall, u.a. Wien 2008.
BihlBihl, Wolfdieter, Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918. Chronik - Daten - Fakten, Wien 2010.
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BüttnerBüttner, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933, Stuttgart 2008.
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVDie Deutsche Nationalversammlung im Jahre 1919 in ihrer Arbeit für den Aufbau des neuen deutschen Volksstaates, hrsg. v. Ed.[uard] Heilfron, Bd. 1 bis 6, Berlin [1919].
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
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EtzoldEtzold, Hans-Rüdiger, Der Käfer II. Die Käfer-Entwicklung von 1934 bis 1982 vom Urmodell zum Weltmeister, Stuttgart 1989.
GGGitta Günther: Weimar-Chronik. Stadtgeschichte in Daten. Dritte Folge: März 1850 bis April 1945 (Weimarer Schriften, Heft 33), Weimar 1987.
GrüttnerGrüttner, Michael, Das Dritte Reich 1933-1945 (= Bd. 19, Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte), Stuttgart 2014.
HildebrandHildebrand, Klaus, Das Dritte Reich, 7. Aufl., München 2010.
Kessler TgbbHarry Graf Kessler. Tagebücher 1918-1937, hrsg. von Wolfgang Pfeiffer-Belli, Frankfurt a. M und Leipzig 1996.
KittelKittel, Erich, Novembersturz 1918. Bemerkungen zu einer vergleichenden Revolutionsgeschichte der deutschen Länder, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 104 (1968), S. 42-108.
KolbKolb, Eberhard, Die Weimarer Republik, 7. durchges. und erw. Aufl., München 2010.
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NiedhartNiedhart, Gottfried, Die Außenpolitik der Weimarer Republik, 2. aktualisierte Aufl., München 2010.
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NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
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OHLOberste Heeresleitung
Overesch/SaalOveresch, Manfred/Saal, Friedrich Wilhelm, Die Weimarer Republik, Eine Tageschronik der Politik, Wissenschaft Kultur, Augsburg 1992.
PeukertPeukert, Detlef, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne, Frankfurt a.M. 1987.
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PMPaul Messner: Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von den Anfängen bis Februar 1945 (Weimarer Schriften, Heft 17), Weimar 1985.
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
ThHBThüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995, hrsg. von Bernhard Post und Volker Wahl, Redaktion Dieter Marek (Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Bd. 1), Weimar 1999.
TofahrnTofahrn, Klaus W., Chronologie des Dritten Reiches. Ereignisse, Personen, Begriffe, Darmstadt 2003.
UBUrsula Büttner: Weimar. Die überforderte Republik 1918-1933. Leistungen und Versagen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, Stuttgart 2008.
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
VUVolker Ullrich: Die Revolution von 1918/19, München 2009.
WinklerWinkler, Heinrich-August, Weimar 1918-1933. Die Geschichte der Ersten deutschen Demokratie, München 1993.
WirschingWirsching, Andreas, Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft, 2. erw. Aufl., München 2010.
ZentrumDeutsche Zentrumspartei

(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)