Ausstellung im Schlussspurt
Die aktuelle Sonderausstellung „Gewalt gegen Weimar“ ist noch bis zum 9. März im Haus der Weimarer Republik zu sehen.
Am Anfang von Deutschlands erster Demokratie stand 1918 eine gewaltfreie Revolution. Das Kaiserreich wurde zur Republik. Nur wenige Wochen später schlug jedoch der friedliche Beginn in Gewalt um. Umsturzversuche, Anschlagsserien und Putschpläne von rechts wie links stellten für die junge Republik eine massive Bedrohung dar. In acht Kapiteln zeichnet die multimediale Ausstellung die Eskalation der Gewalt nach, die Deutschlands erste Demokratie in ihren Anfängen zu zerreißen drohte.
Mit zahlreichen Exponaten, historischen Fotografien und Dokumenten, Tonaufnahmen, einem Film sowie interaktiven Medienstationen veranschaulicht die Ausstellung die vielfältigen Aspekte der Gewalt in den Jahren 1918 bis 1923. Sie macht sichtbar, wie Extremisten und Separatisten die Weimarer Republik an den Rand eines Bürgerkriegs brachten, mit welch drastischen Mitteln der Staat vorging und wie Sprache und Literatur der Zeit auf die Brutalität der Ereignisse reagierten. Zugleich stellt die Ausstellung die Frage nach den Kontinuitätslinien einer langen Geschichte politischer Gewalt in Deutschland – von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis heute.
Die als Wanderausstellung konzipierte Schau war bereits im Schloss Freienwalde und in der Topographie des Terrors in Berlin zu sehen. Sie ist ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit Förderung durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Martin Sabrow erarbeitet und durch die musealis GmbH realisiert.
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