Die Weimarer Republik – Deutschlands erste Demokratie

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Erinnerung an einen Demokraten

Der Weimarer Republik e.V. beschäftigt sich mit dem Wirken von Friedrich Ebert, dem ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik.

Vor 100 Jahren starb Reichspräsident Friedrich Ebert. Sein früher Tod traf die junge Republik schwer, denn er hatte sie wie kein anderer Politiker geprägt. In ärmlichen Verhältnissen in Heidelberg aufgewachsen, hatte er eine Sattlerlehre absolviert und sich später Stück für Stück in der sozialdemokratischen Partei emporgearbeitet, bis er schließlich als Nachfolger von August Bebel Parteivorsitzender wurde. Er führte die SPD durch den Ersten Weltkrieg und stand nach der Novemberrevolution 1918 an der Spitze der Übergangsregierung. Im Februar 1919 wählte ihn die Nationalversammlung zum Reichspräsidenten.
Friedrich Ebert trug Verantwortung unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Er war das Staatsoberhaupt eines zerrissenen Landes, das den Krieg verloren und nicht verarbeitet hatte. Nicht selten stand er vor Dilemmata, manche Fehlentscheidung schien unausweichlich. Von links und rechts wurde er kritisiert, angegriffen, verhöhnt. Die Kommunisten beschimpften ihn als Verräter an der Arbeiterklasse, die Rechtsparteien als unansehnlichen Emporkömmling. Ein skandalöser Beleidigungsprozess führte letztlich zu seinem Tod, weil er über die Konzeption seiner Prozessstrategie eine Blinddarmentzündung verschleppte.
Am Morgen des 28. Februar 1925 starb Friedrich Ebert. Wie groß dieser Verlust war, wurde erst Jahre später deutlich, als sein Nachfolger Paul von Hindenburg gemeinsam mit Deutschnationalen und Nationalsozialisten die Weimarer Republik zerstörte und das Tor zum finstersten Kapitel der deutschen Geschichte öffnete. Friedrich Ebert dagegen hätte alles in seiner Macht Stehende getan, um die erste deutsche Demokratie zu verteidigen.
Der Weimarer Republik e.V. erinnert gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung an den Arbeiterführer, Demokraten und Reichspräsidenten. Am Donnerstag, dem 27. Februar 2025, findet um 18.00 Uhr eine Gedenkfeier im Forum für Demokratie des Hauses der Weimarer Republik statt. Prof. Dr. Walter Mühlhausen wird dabei das Leben Friedrich Eberts würdigen, er hat sich über Jahrzehnte mit ihm beschäftigt und eine ausführliche Biografie verfasst.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Anmeldungen sind unter veranstaltungen@hdwr.de erbeten.
www.hdwr.de


Reichspräsident Friedrich Ebert mit seiner Frau Louise, Anfang der 20er Jahre Bild: BArch BildY 1-541-1156-69
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Ein Projekt des Weimarer Republik e.V. mit freundlicher Unterstützung

Glossar

Abkürzungs- und Siglenverzeichnis der verwendeten Literatur:

ADGBAllgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund
AEGAllgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
AfA-BundGeneral Free Federation of Employees
AVUSAutomobil-Verkehrs- und Übungsstraße
BMWBayrische Motorenwerke
BRTBruttoregistertonne
BVPBayerische Volkspartei
CenterZentrumspartei
DAPDeutsche Arbeiterpartei
DDPDeutsche Demokratische Partei
DNTDeutsches Nationaltheater
DNVPDeutsch-Nationale Volkspartei
DVPDeutsche Volkspartei
KominternCommunist International
KPDKommunistische Partei Deutschlands
KVPKonservative Volkspartei
MSPDMehrheitssozialdemokratische Partei Deutschlands
NSNationalsozialismus
NSDAPNationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei; Nazipartei
NVNationalversammlung
O.C.Organization Consul
OHLOberste Heeresleitung
RMReichsmark
SASturmabteilung; Brownshirts
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
SSSchutzstaffel
StGBPenal Code
UfAUniversum Film Aktiengesellschaft
USPDUnabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VKPDVereinigte Kommunistische Partei Deutschlands
ZentrumDeutsche Zentrumspartei
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[AS]Axel Schildt: Die Republik von Weimar. Deutschland zwischen Kaiserreich und „Drittem Reich“ (1918-1933), hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009.
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[PM]Paul Messner: Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von den Anfängen bis Februar 1945 (Weimarer Schriften, Heft 17), Weimar 1985.
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(zusammengestellt von Dr. Jens Riederer und Christine Rost, bearbeitet von Stephan Zänker)